Kampf gegen Gewerbegebiet Elvekumer Initiative legt Politikern Fragebogen vor

Elvekum · Kritiker einer Ausweitung des Gewerbegebietes Derikum wehren sich vor allem gegen Ansiedlung von Logistikbetrieben.

 Die Bürger wollen die Äcker erhalten und Gewerbe verhindern.

Die Bürger wollen die Äcker erhalten und Gewerbe verhindern.

Foto: Christoph Kleinau

Die Bürgerinitiative Elvekum misstraut offensichtlich dem Informationsfluss in den Fraktionen des Stadtrates, denn sie hat jetzt alle Stadtverordneten angeschrieben und jedem einen Katalog von Fragen vorgelegt – mit der Bitte um Beantwortung. Zugleich ist das mehrseitige Schreiben ein Aufruf an die gewählten Ratsvertreter, sich selbst sachkundig zu machen, denn fast jeder Abschnitt beginnt mit der Frage: „Ist allen Mitgliedern des Stadtrates bekannt...?“

Die Bürgerinitiative stemmt sich gegen die Ausweitung des Gewerbegebietes Derikum (Main-/Kruppstraße) um 25 Hektar Fläche. Ackerland, das im neuen Flächennutzungsplan für Gewerbe vorgesehen werden soll. Die genaue Zweckbestimmung sei offenkundig, argumentiert die BI, denn dieses Gewerbegebiet taucht in einer IHK-Studie als eine von drei Flächen im Stadtgebiet auf, die für eine logistische Nutzung aktiviert werden können. Daraus leitet die Initiative die Forderung ab, dass im Flächennutzungsplan auch die Verkehrsführungen für den Neusser Süden mit dargestellt werden müssen. Denn neues Gewerbe, gerade wenn es sich um Logistikfirmen handelt, zieht neuen Verkehr nach sich.

Kritik übt die Bürgerinitiative an der Methode der Gutachter, die die potenzielle Gewerbeflächen zu analysieren hatten. Andere Planungen – etwa die Landschafts- und Freiraumplanung – seien so vorgenommen worden, unterstellt die Bürgerinitiative, dass die Nutzung „Logistik“ im Gewerbegebiet Derikum erreichbar ist. Sie fordert daher, dass Auswirkungen auf Umwelt und Natur sowie die Lärm- und Luftsituation übergreifend und nicht nur lokal begrenzt untersucht werden.

Dass mit dem Gewerbegebiet Kuckhover Straße (Ost) in Allerheiligen ein zweites neues Gewerbegebiet im Neusser Süden – und in Nähe zu Elvekum – ausgewiesen werden soll, weisen die Elvekumer als ungerechte Behandlung ihres Ortsteiles zurück.

Ihr Schreiben möchte die Bürgerinitiative um ihre Vorsitzende Dorothee Helten als Stellungnahme im Rahmen der Bürgerbeteiligung gewertet sehen. Und sie wünscht sich nicht nur, dass ihre Fragen beantwortet werden, sondern die dabei von ihr angesprochenen Punkte auch auf die Tagesordnung des Rates gelangen.

(-nau)
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