Serie "Wir Machen Schützenfest" Damit Schützen keine Blasen kriegen

Neuss · Die Johanniter stellen die medizinische Versorgung der Aktiven und Besucher sicher.

 Peter Zimmermann und Marcel Kübel, Johanniter Hilfsdienst

Peter Zimmermann und Marcel Kübel, Johanniter Hilfsdienst

Foto: Andreas Woitschützke

Schon Mitte Mai beginnen für die Johanniter die Vorbereitungen: Besprechungen mit dem Bürger-Schützen-Verein, mit Polizei und Feuerwehr und dann die Einsatzplanung mit Rotem Kreuz, THW, Malteser Hilfsdienst und der Kreisleitstelle. Dort wird beispielsweise festgelegt, an welchen Stellen in der Stadt die Rettungsfahrzeuge während der Umzüge platziert sind. "Dann gilt es außerdem, die Container für die Unfallhilfsstelle zu bestellen sowie bei unseren Freiwilligen anzufragen, ob sie beim Bürger-Schützenfest im Einsatz sein können", sagt Sanitätsdienstleiter Peter Zimmermann.

 Peter Zimmermann und Marcel Kübel, Johanniter Hilfsdienst

Peter Zimmermann und Marcel Kübel, Johanniter Hilfsdienst

Foto: Woi

Spätestens eine Woche vor dem Fest sind er und seine Kollegen dann tagtäglich mit den Vorbereitungen beschäftigt — und das zusätzlich zu ihrem normalen beruflichen Einsatz bei den Johannitern. So kommt Peter Zimmermann schnell auf rund 350 Stunden, für die er seine Freizeit opfert. "Die Fahrzeuge müssen ebenso kontrolliert wie Verbandsmaterial und Infusionen zusammengestellt werden." Außerdem haben die Johanniter in diesem Jahr das Schützen-Sicherheitskonzept mit erarbeitet, ein großer Aufwand, dank dem aber sicher gefeiert werden kann.

An der Ecke Hessentordamm/Hammer Landstraße werden die Johanniter dann am Donnerstagabend ihre Station in den Containern beziehen. Zwischen 20 und 35 freiwillige Helfer sind täglich im Sanitätsdienst im Einsatz, pro Tag gibt es zwei Schichten. Von Mittags bis in den frühen Abend und von dann bis in die Nacht. "Samstags kann es auch schon mal bis 4 Uhr morgens gehen", sagt Peter Zimmermann.

An der Station der Johanniter gibt es für Schützen und Besucher nicht nur Hilfe bei kleineren Verletzungen, für den Notfall sind auch zwei Rettungswagen sowie ein Notarzt vor Ort. Zusätzlich sind die Johanniter in Zweierteams auf der Festwiese und in den Straßen unterwegs, um mit dem Sanitätsrucksack vor Ort zu helfen oder von der Einsatzleitung per Funk zu einer Unfallstelle navigiert zu werden.

"In den vergangenen Jahren haben wir vor allem Wespenstiche und Schnittverletzungen behandelt — und viele Blasen bei den Schützen", sagt Peter Zimmermann. Bei hohen Temperaturen sei außerdem Wassermangel ein Problem. Aber auch allergische Reaktionen oder gar Herzinfarkte hätten schon behandelt werden müssen.

Zu Beginn jeder Schicht werden die Johanniter in ihre Aufgaben eingewiesen. Dazu gehört auch die Warnung, auf den Eigenschutz zu achten, und sich beispielsweise nicht in einen Streit oder eine Schlägerei einzumischen, sondern in so einem Fall die Polizei zu rufen. "Wir haben viele Leute dabei, die schon auf einer Großveranstaltung wie dem Bürger-Schützenfest im Einsatz waren", sagt Peter Zimmermann. "Die Fußstreifen gehen immer zu zweit, und Neulinge haben immer einen erfahrenen Kollegen an der Seite." Auch die Rettungswagen würden während des Schützenfestes nur von langjährigen Fahrern gesteuert.

(debo)
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