Neuss Schützenkönig Jörg I. : "Bestes Jahr im Leben"

Neuss · Beim stimmungsvollen Königsehrenabend lobt Jörg Antony die Zuggemeinschaft und motiviert alle dazu, auf den Vogel zu schießen.

 Bürgermeister Herbert Napp (l.) und Schützenpräsident Thomas Nickel (r.) lassen Schützenkönig Jörg Antony hochleben.

Bürgermeister Herbert Napp (l.) und Schützenpräsident Thomas Nickel (r.) lassen Schützenkönig Jörg Antony hochleben.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Für ihn und seine Frau Dorothee sei das vergangene Jahr "das beste in unserem Leben" gewesen. Mit seiner Rede zeigt Schützenkönig Jörg Antony am Samstagabend beim Königsehrenabend in der gut besetzten Stadthalle, wie sehr die Schützen bei zahlreichen Veranstaltungen das Herz des Königspaares berührt haben: "Für die große Herzlichkeit, die Ihr uns immer entgegengebracht habt, möchte ich mich bedanken", sagt Jörg Antony, der seine Rede nutzt, um von seinen tollen Erfahrungen zu schwärmen und Nachfolger zu motivieren, selbst zum Vogelschuss anzutreten. Mit einer bewegenden Geste verleiht Jörg I. unter lang anhaltendem Applaus der Schützen den ersten seiner 1342 Königsorden an Ehrenmitglied Rainer Reuss, der ihm vor 31 Jahren seinen Orden, den ersten für den jungen Schützen, überreicht hatte.

Neuss: Schützenkönig Jörg I. : "Bestes Jahr im Leben"
Foto: A. Woitschützke

Zwar kannte Antony (48) aus den 30 Jahren als aktives Mitglied des Schützenlustzugs "Flaschenzug" aus eigenem Erleben das "schönste Schützenfest der Welt" bereits sehr gut, allerdings nicht die zahlreichen Feiern der Züge und anderer Korps. "Wir haben nicht im Entferntesten daran gedacht, dass es für uns so einmalig schön werden würde", weist Jörg I. auch auf Aufmerksamkeiten wie Fotos, Briefe und Ideen hin, mit denen Neusser dem Königspaar eine Freude gemacht haben. "Das hat uns tief berührt", sagt Antony. "Es wird mir immer unverständlicher, warum beim Neusser Bürger-Schützen-Verein die Bewerber um dieses wunderbare Amt nicht Schlange stehen. Wir können jedem nur empfehlen, diese Würde einmal anzustreben."

Sowohl Präsident Thomas Nickel, der verkündete, bis auf das Sicherheitskonzept seien alle Vorbereitungen abgeschlossen, als auch Oberschützenmeister Martin Flecken, der die Laudatio auf den König hielt, betonten das sympathische Auftreten des Königspaares Jörg und Dorothee — und die Hoffnung auf mehrere Königsbewerber.

Die Form des Königsordens folgt der seines Großvaters Ernst Heitzmann, der 1953 König wurde. Unterteilt wird der Orden durch einen Flugzeugpropeller (Jörg I. ist Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik), oben ist das Quirinusmünster abgebildet, das Wahrzeichen der Stadt; links ein Globus für das — neben Schützenfest, Rudern und Kochen — größte Hobby des Königs, das Reisen, aber auch für die große Anziehungskraft des Heimatfestes; rechts weist der Flaschenzug, der an Nüsser Röskes hängt, auf den Königszug "als intakte Gemeinschaft von Schützen mit Frauen und Kindern, die das, was das Schützenwesen im Großen ausmacht, repräsentiert", wie Antony sagt: "Frohsinn, Engagement, Respekt, Offenheit, Traditionsbewusstsein und gegenseitige Hilfe in allen Lebenslagen". Entworfen hat den Orden Barthel Haeffs vom "Flaschenzug", unterstützt von Matthias Ahlfs und Peter von Ostrowski, umgesetzt hat ihn Armin Badort. Als Königsgeschenk lässt der König eine Tragefahne für die Schützenlust sticken, die zum 150-jährigen Bestehen im März 2014 übergeben wird.

Hunderte Schützen geleiten Jörg I. zur Residenz am Haus seines Zugkameraden Paul Mausberg an der Breite Straße, wo ein würdevoller Vorbeimarsch erfolgt — Auftakt für weitere Feiern bis in den Morgen.

(NGZ)
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