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Umwelt in Rheurdt Beim Klimaschutz Vorbild sein

Rheurdt · Als Zwischenergebnis zur Fokusberatung definiert das beratende Büro acht Handlungsfelder. Auf diesen Feldern hat die Ökogemeinde in den nächsten Jahren zu arbeiten.

 Die Gemeinde Rheurdt will sich in Sachen Klimaschutz fit machen.

Die Gemeinde Rheurdt will sich in Sachen Klimaschutz fit machen.

Foto: Norbert Prümen

Das Ökodorf will mehr „öko“ werden und bei sich selber anfangen, sprich bei der Gemeindeverwaltung, um so zum Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger zu werden. Deshalb stieg sie im März 2021 in die Fokusberatung Klimaschutz ein, die vom Büro „Energielenker Projects“ begleitet wird. Thomas Pöhlker, Geschäftsführer dieses Büros aus dem münsterländischen Greven, stellte am Donnerstagabend ein Zwischenergebnis vor, als der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung tagte. Durch Workshops war die Verwaltung in das Vorhaben einbezogen, genauso wie die Politik und die Bürgerschaft, um den aktuellen Sachstand zu ermitteln und darauf eine Strategie mit Handlungsfeldern aufzubauen. Thomas Pöhlker fasste für Rheurdt acht solcher Felder zusammen, die nicht neu sind, aber in den nächsten Jahren intensiver zu beackern sind.

Als erste Handlungsfeld nannte er Beratung und Information, um die Rheurdter zum nachhaltigen Handeln zu bewegen. Zweites Handlungsfeld ist die Klimaanpassung. Dazu zählt beispielsweise das Vorhaben der Ökogemeinde, dezentrale Zisternen bezuschussen zu wollen, damit bei Regen weniger Wasser in die Kanalisation gelangt, aber auch weniger Frischwasser verbraucht wird, etwa für die Gartenbewässerung. Drittes Handlungsfeld sind erneuerbare Energien. Zu diesem Feld gehört zum Beispiel die Teilnahme am Wattbewerb, um so die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, auf ihren Hausdächern weitere Photovoltaikanlagen zu installieren und mehr Sonnenstrom zu erzeugen.

Die Mobilität ist das vierte Handlungsfeld. Ein Thema hier ist, den Radverkehr zu stärken. Ein anderes ist, die mobile Arbeit von zuhause zu fördern, damit Rheurdt nicht mehr die Kommune in Nordrhein-Westfalen ist, die den höchsten Auspendleranteil hat. Fünftes Feld ist das Sanieren im Bestand, damit Gebäude der Gemeinde weniger Wärmeenergie verbrauchen, gegebenenfalls auch Strom über Photovoltaikanalgen produzieren. „Es gibt einen Sanierungsstau bei öffentlichen Gebäuden, der über zehn bis 15 Jahre abzubauen ist“, sagte Thomas Pöhlker im Ausschuss für Gemeindeentwicklung. „Dabei ist ein klarer Blick wichtig.“

Sechstes Handlungsfeld ist das Verwaltungshandeln. Weniger Papier zu verbrauchen, gehört unter anderem zu diesem Feld, ebenso Büromöbel langfristig zu nutzen. „Klimaneutral zu beschaffen, ist kaum möglich, aber klimafreundlich“, berichtete der Referent. Siebtes Handlungsfeld sei das Bürgerengagement. Dazu gehören zum Beispiel Umweltaktionen der Vereine oder ein Energiestammtisch, bei dem die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen auszutauschen, der bislang noch nicht in der Ökogemeinde existiert. Achtes Handlungsfeld ist der nachhaltige Konsum, unter den beispielsweise der Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln fällt.

„Rheurdt hat als Ökogemeinde eine Vorbildfunktion“, betonte Thomas Pöhlker. Sein Büro arbeitet gerade am Abschlussbericht für die Fokusberatung Klimaschutz. In den nächsten Wochen ist ein Workshop „Bauhof“ geplant, um zu schauen, wie dieser nachhaltiger werden kann.

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