Kostensteigerung in Moers Campus kostet 20 Millionen Euro mehr

Moers · Hohe Baustoffpreise und unvorhergesehene Verzögerungen führen laut Kreis Wesel zu Kostensteigerung beim Neubau des Berufskollegs auf dem Campus Moers. Das bisher genehmigte Budget muss um 20 Millionen Euro erhöht werden.

 Die Mehrkosten, so die Kreisverwaltung, sollen in den Doppelhaushalt 2022 und 2023 eingestellt werden. So soll dafür gesorgt werden, das Projekt „sicher ins Ziel zu bringen“.

Die Mehrkosten, so die Kreisverwaltung, sollen in den Doppelhaushalt 2022 und 2023 eingestellt werden. So soll dafür gesorgt werden, das Projekt „sicher ins Ziel zu bringen“.

Foto: Kreis Wesel

Allgemeine Baukostensteigerungen und verzögerte Lieferketten führen nun auch beim Großbauprojekt „Berufskolleg Campus Moers“ (BCM) zu Kostensteigerungen. Das hat die Kreisverwaltung Wesel am Freitag mitgeteilt. Außerdem seien durch die Grundwasserhaltungsproblematik Verzögerungen im Bauablauf eingetreten, durch die viele Preisbindungen in den Verträgen auslaufen würden. Für die neu zu vereinbarenden Preise würden von den Firmen die aktuell üblichen und damit zum Teil deutlich höheren Baukostenindexsteigerungen an den Kreis Wesel weitergegeben, teilt die Kreisverwaltung weiter mit.

„Die Indexsteigerungen für Nicht-Wohngebäude liegen zwischen 15 und 15,6 Prozent für das vierte Quartal im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal und fallen dabei sehr unterschiedlich hoch für die am Bau beteiligten Gewerke aus“, heißt es zur Erläuterung in der Pressemitteilung. Diese Entwicklungen bewirkten insgesamt eine steigende Kostenprognose für das Berufskollg-Bauprojekt von 118,8 Millionen Euro auf 138,75 Millionen Euro.

Helmut Czichy, zuständiges Vorstandsmitglied für den Bereich Bauen beim Kreis Wesel, erklärt dazu: „Das bisher genehmigte Budget von 118,8 Millionen Euro muss vor allem aufgrund der Baupreissteigerungen und Verzögerungen um fast 20 Millionen Euro erhöht werden. Darin enthalten ist auch weiterhin ein Risikoposten für Unvorhergesehenes in Höhe von fünf Millionen Euro, der möglichst nicht in Anspruch genommen werden soll. Die Mehrkosten sollen in den Doppelhaushalt 2022 und 2023 eingestellt werden und dafür sorgen, das Projekt Berufskolleg Campus Moers sicher ins Ziel zu bringen.“ Durch die Engpässe im Roh- und Baustoffsektor komme es auch vermehrt zu Einbrüchen und Diebstählen auf der Baustelle in Moers. Hierauf habe die Kreisverwaltung reagiert und den Wachdienst verstärkt. Die Baustelle werde seit September 2021 durchgehend bewacht, um Diebstähle und dadurch bedingte Bauverzögerungen und Mehrkosten zu verhindern. An den Terminen für die Umzüge werde weiterhin festgehalten. Das Berufskolleg für Technik soll in den Sommerferien 2022 umziehen, das Mercator Berufskolleg und das Herrmann-Gmeiner-Berufskolleg zusammen mit der Berufsfachschule für Pflege und Gesundheit in den folgenden Sommerferien 2023.

Eine weitere aktuelle Entwicklung könnte laut Czichy ebenfalls noch Auswirkungen auf das Bau-Projekt haben: „Wir haben vorgesehen, die Planungen und die Förderantragstellung so vorzubereiten, dass wir direkt nach der Inbetriebnahme des Gesamtkomplexes Mitte 2023 auch eine Photovoltaikanlage auf die Dächer bringen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um neue Förderprogramme für Energieeinsparung und erneuerbare Energien müssen wir schauen, ob wir einen Teil der Kosten über Förderung hereinbekommen können“, erklärt er in der Pressemitteilung.

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