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Unwetter fegen über NRW Trabrennbahn nach Sturm einsturzgefährdet

Düsseldorf · Gewitter, Sturm und Hagel haben in der Nacht zum Freitag in Nordrhein-Westfalen gewütet. In vielen Städten stürzten vom Wind abgerissene Äste herab und beschädigten Autos, wie die Polizei berichtete.

Unwetter in Mönchengladbach: Ställe der Trabrennbahn einsturzgefährdet
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Unwetter in Mönchengladbach: Ställe der Trabrennbahn einsturzgefährdet

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Die Auswirkungen des Unwetter waren allerdings weniger stark, als befürchtet. Verletzt wurde den Angaben der Polizei zufolge aber niemand.

Gebäude der Trabrennbahn einsturzgefährdet

Auf der Trabrennbahn in Mönchengladbach hat der Sturm enorme Schäden verursacht. "Das war ein orkanartiger Sturm, der da über die Traberennbahn gefegt ist", berichtet der Vorsitzende der Trabrennbahn Werner Pietsch auf RP-Anfrage.

Die Dächer von zwölf Ausspannställen wurden durch die starken Windböen abgedeckt und das Bauamt der Stadt Mönchengladbach hat die Gebäude am Freitag für einsturzgefährdet erklärt und jede Nutzung vorerst untersagt. Der Trabrennverein Mönchengladbach hat daher die für den 5. und 15. Juli vorgesehenen Veranstaltungen abgesagt. "Wir können derzeit ja auch keine Pferde bei uns unterbringen", so Pietsch.

Wie groß der Schaden sei, konnte Pietsch noch nicht sagen. Am Montag, 25. Juni, soll ein Statiker die Lage beurteilen. Dann werde die weitere Vorgehensweise besprochen. "Aufgrund des Alters der Ställe gehe ich aber davon aus, dass eine Sanierung nicht möglich ist und die Ställe abgerissen werden müssen", so Pietsch weiter.

Im Stadtgebiet beschädigten herabfallende Äste in Lürrip und Neuwerk geparkte Autos. Ein umgestürzter Baum lag quer über der Straße und musste von der Feuerwehr zersägt werden. Ab 20.45 Uhr erhielt die Leitstelle der Feuerwehr zahlreiche Anrufe.

Besonders betroffen war auch der Raum Neuwerk mit dem Schwerpunkten Zeppelinstraße und Engelblecker Straße, hier waren insgesamt 20 Einsätze gemeldet worden. Hauptsächlich waren dies heruntergefallene Äst und lose Dachziegel. Gegen 22.46 Uhr konnte der letzte Unwettereinsatz abgeschlossen werden.

In Düsseldorf und Umgebung sorgten am späten Donnerstagabend aufziehender Sturm und ein kurzes Gewitter mit starken Regenfällen für zahlreiche herabstürzende Äste. Insgesamt beschäftigten rund 15 Einsätze die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr. Verletzt wurde bei den Einsätzen niemand.

Größerer Schaden entstand in Düsseldorf-Ludenberg. Am Bismarckweg knickte der Sturm einen Baum um. Dieser stürzte auf zwei geparkte Fahrzeuge. Die beiden neueren Mercedes E-Klasse-Kombis wurden erheblich beschädigt. Die Feuerwehr war eineinhalb Stunden damit beschäftigt den Baum mit der Motorkettensäge zu zerkleinern und die Autos wieder zu befreien, informieren die Rettungskräfte.

An der Bachstraße stürzte eine Pappel auf ein Haus. Über eine Drehleiter wurde die Baumkrone soweit zurückgeschnitten, dass durch weiteren Wind der Rest des Baumes nicht weiter abstürzen konnte. Wie hoch der Schaden am Haus und Gerüst ist, konnte am Abend nicht ermittelt werden, informiert die Feuerwehr.

Ast krachte auf Bahngleise

Auf der Pariser Straße wurde ein umgestürzter Baum auf den Bahngleisen gemeldet. Ein 40 Zentimeter dicker Ast war von einem Baum abgebrochen und blockierte zwei Fahrspuren sowie die Rheinbahngleise. Die Feuerwehr entfernte den Ast mit der Kettensäge und entfernten weitere lose Äste aus dem Baum.

Auch am weiteren Niederrhein zog das schwere Gewitter mit Sturmböen, riss Bäume um und beschädigte Dächer. In Elmpt, Grefrath, Viersen, Nettetal und Kempen rückten die Feuerwehren aus.

Ostwall in Krefeld wurde gesperrt

Zu insgesamt 18 Einsätzen rückten Krefelder Polizei- und Feuerwehrbeamte am Donnerstag aus. Heruntergefallene Äste und einige umgestürzte Bäume beschädigten abgestellte Autos. Es gab lose Dachziegel und verwehte Absperrbarken. Während die Feuerwehr die Störungen beseitigte, kümmerte sich die Polizei um die Absicherung und Verkehrsableitungen an den Einsatzorten.

Auf der Fritz-Huhnen-Straße wurden durch einen umgestürzten Baum vier Autos und ein Haus beschädigt. Auch am Freitag wurde der Polizei eine weitere Gefahrenstelle gemeldet. Auf dem Ostwall hatten sich zwei große Äste von cirka 30 Zentime Durchmesser. Diese Äste lagen in der Baumkrone und drohten auf die Fahrbahn bzw. die Oberleitung der Straßenbahn zu fallen. Zur Beseitigung der Gefahrenstelle musste zunächst der Strom der Oberleitung abgeschaltet werden, bevor die Feuerwehr mit Hilfe eines Hubwagens die Äste absägen und entsorgen konnte. Für die Dauer der Bergungsarbeiten wurde der Ostwall ab der Hansastraße in Fahrtrichtung Norden gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Die Sperrung dauerte von 9 bis 12.30 Uhr.

Im Kreis Kleve meldete die Feuerwehr keine größeren Einsätze. Die Polizei musste lediglich siebenmal ausrücken, um herabgefallene Äste von Straßen zu räumen. In Goch wurde durch den Niederschlag ein Grundstück überflutet. Die Feuerwehr konnte das Wasser jedoch schnell abpumpen.

Duisburg wurde vom Unwetter weitgehend verschont. Die Feuerwehr hatte keine größeren Einsätze. Probleme gab es nur beim Einsatzzentrum West des Deutschen Roten Kreuzes. Das Dach wurde teilweise abgedeckt und es gab massiven Schaden durch eindringendes Regenwasser. Der Technikraum und die Leitstelle standen zeitweise unter Wasser.

Das Bergische Land ist glimpflich davongekommen. In Leverkusen und Solingen musste die Feuerwehr nur wegen geringer Schäden ausrücken.

Schwerpunkt der Unwetter war das Rheinland, doch es gab nur kleinere Einsätze von Polizei und Feuerwehr wegen entwurzelter Bäume und überlaufender Gullys. Am Freitagmorgen hatte sich das Wetter wieder beruhigt.

Zu vier Sturmeinsätzen musste die Freiwillige Feuerwehr Grevenbroich am Donnerstagabend ausrücken — wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Ästen. Den größten "Brocken" mussten die Feuerwehrleute auf der Energiestraße bei Neurath beseitigen. Dort hatte ein großer Baum dem starken Wind nicht standgehalten — er stürzte auf die Fahrbahn und blockierte sie. "Die Feuerwehr hat mit Kettensägen den Baum zerkleinert und die Teile von der Fahrbahn geräumt", berichtete Feuerwehrchef Udo Lennartz. Für rund 20 Minuten musste die Fahrbahn der L 375 nach Auskunft der Polizei für den Autoverkehr gesperrt werden.

Auch an der Kurt-Schumacher-Straße in der Südstadt kreischten am Donnerstagabend die Motorsägen der Feuerwehr. Dort war ein großer Ast auf einen Kleinwagen gestürzt und wurde von den Einsatzkräften zerlegt.

(lnw)
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