Stadtverwaltung in Nettetal Was sich für Bürger bei den Behördengängen geändert hat

Nettetal · Die Stadt Nettetal hat kürzlich ihren Bürgerservice verändert. Das hat nicht allen Bürgern gefallen. Was Nettetaler über die Änderungen beim Behördengang wissen sollten.

Ute Marquardt-Schneiders (vorne), ist Leiterin des Bürgerservices der Stadt Nettetal und von der größeren Effizienz des Terminbuchungssystems überzeugt.

Ute Marquardt-Schneiders (vorne), ist Leiterin des Bürgerservices der Stadt Nettetal und von der größeren Effizienz des Terminbuchungssystems überzeugt.

Foto: Holger Hintzen

Es soll alles digitaler werden – auch im Verkehr der Bürger mit der Nettetaler Stadtverwaltung. Geht demnächst die geplante neue Internetpräsenz der Stadt online, sollen die Nettetaler noch mehr Behördengänge als bisher via Internet erledigen können. In jüngster Zeit haben sie sich aber erst einmal an Neuerungen gewöhnen müssen, die die Stadt für ihren „leibhaftigen“ Bürgerservice im Rathaus am Doerkesplatz eingeführt hat: Mit Ausnahme einiger weniger simpler Erledigungen wie etwa das Abholen von gelben Müllsäcken, Windelsäcken oder eines Reisepasses muss nun vorab einen Termin vereinbaren, wer auf dem Amt etwas zu erledigen hat. Das hat anfangs nicht jedem Besucher gefallen, sorgt aber nach Ansicht der Stadtverwaltung dafür, dass die Dinge nun flotter erledigt werden können.

„Das bedeutete eine Umstellung für den Bürger, die Mitarbeiter wurden teilweise beschimpft“, berichtet Ute Marquardt-Schneiders, Leiterin des Bürgerservice, über den Start des Terminvergabe-Systems im Herbst. Inzwischen habe jedoch eine Gewöhnung eingesetzt. Marquardt-Schneiders ist vom neuen System überzeugt: „Das ist für beide Seiten ein Gewinn. Der vereinbarte Termin ist verlässlich und die Angelegenheit meistens in 15 bis 20 Minuten erledigt.“ 

Zur einer flotteren Abwicklung kann der Bürger auch beitragen, indem er sich auf den Bürgerservice-Seiten im Internet unter www.nettetal.de informiert, welche Unterlagen und Dokumente für die Bearbeitung seines Anliegens zum Termin im Rathaus mitgebracht werden müssen.

Wer einen Termin online vereinbart hat, erhält gleich nach der Buchung eine E-Mail mit einer Bestätigung und einen Tag und noch einmal eine Stunde vorher automatisch eine Erinnerung per E-Mail. Geplant ist, auch eine Benachrichtigung per SMS zu ermöglichen. Bei telefonischer Vereinbarung gibt es keinen Erinnerungsanruf.  Da Online-Terminvereinbarung für den Bürger  mit Bestätigung, Erinnerung und Übersicht über nötige Dokumente einen „erheblichen Servicefaktor beinhalte“, so ein Stadtsprecher, bitte die Stadt, nach Möglichkeit auch den Online-Dienst zu nutzen.

Wer zu einem vereinbarten Termin ins Rathaus kommt, registriert sich an einem Terminal als eingetroffen.

Wer zu einem vereinbarten Termin ins Rathaus kommt, registriert sich an einem Terminal als eingetroffen.

Foto: Holger Hintzen

Gleichwohl gibt es immer wieder Fälle, in denen Bürger den vereinbarten Termin nicht einhalten und ohne abzusagen nicht erscheinen. Die Quote liegt knapp unter sechs Prozent. Von etwa mehr als 49.000 vereinbarten Terminen waren 2860 ohne Absage nicht eingehalten worden, sagt die Statistik. Die meisten davon seien übrigens telefonisch vereinbarte Termine gewesen, so die Stadtverwaltung.

Das Terminvergabe-System hat auch dafür gesorgt, dass der Bürger nun in einer etwas anders gestalteten Umgebung im Amt empfangen wird. Wer etwa durch den Haupteingang das Rathausfoyer betrifft, findet rechter Hand nicht nur in einer Rezeption einen Mitarbeiter, der Auskunft geben und durch den Amtsweg lotsen kann. Man findet dort auch  einen Automaten mit Touch-Bildschirm, an dem er sich als angekommen melden kann. Von ein paar Stühlen in einem Wartebereich kann er dann auf Bildschirmen sehen, wann er an der Reihe ist, vor einem der drei Schreibtische in einem großen Raum links des Eingangs Platz zu nehmen, um mit  Mitarbeitern des Bürgerservices sein Anliegen zu regeln. Von den drei Plätzen seien immer zwei mit Mitarbeitern besetzt, sagt Marquardt-Schneiders.  Rechts in der Ecke des Raumes ist ein weiterer Platz, an dem eine Mitarbeiterin über touristische Angebote und Sehenswürdigkeiten Nettetals informiert und wo es auch Broschüren dazu gibt.

Auch wenn die Stadt das Angebot ihrer Online-Dienste ausweitet und auch dafür wirbt, soll der persönliche Kontakt mit Stadtmitarbeitern nicht völlig gekappt werden. Menschen, die sich nicht so gerne in der Online-Welt bewegen sollen ihre Behördengänge noch persönlich erledigen können – nach Terminvereinbarung halt. 

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