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Renaturierung der Mühlenbachaue in Breyell Mühlenbach erhält ein neues Bett

Breyell · Zwei Wanderwege-Durchlässe erhalten eine breite Betonsohle, weil diese naturnah gestaltet werden kann. Wanderer müssen bis Ende des Monats einen kleinen Umweg machen. Weitere Arbeiten sollen im nächsten Jahr erfolgen.

 Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (M.) sah sich die Maßnahmen bei einer Begehung in Breyell an.

Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (M.) sah sich die Maßnahmen bei einer Begehung in Breyell an.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Der Bagger steht auf Holzbohlen, damit er nicht im weichen Erdreich einsinkt: Mit der großen Schaufel hievt er dunkles Erdreich, aus dem Wasser trieft, auf einen Lastwagen, damit der Mühlenbach ein neues Bett erhält. Nordöstlich des Campingplatzes am Quellensee muss auch ein Waldweg ausgehoben werden, damit er einen neuen Durchlass erhält. Wanderer müssen deshalb bis Ende Oktober einen kleinen Umweg machen – nicht nur in diesem Bereich, sondern auch nahe der Lüthemühle, wo ebenfalls ein neuer Durchlass für den Mühlenbach im Zuge des Premiumwanderweges „Nette­seen“ geschaffen wird. Die Umwege sind ausgeschildert, führen gar an der Lüthemühle unmittelbar an der Nette mit einer Fischtreppe vorbei.

Der Netteverband setzt mit dem mäandernden Mühlenbach Bestimmungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie um, nach der bis zum Jahr 2027 die Gewässer in einem „guten ökologischen und chemischen Zustand“ sein sollen. Denn indem die bislang meist schnurgerade verlaufenden Bäche wieder einen natürlichen Verlauf erhalten, wird mehr Lebensraum für Kleintiere geschaffen. Der Netteverband hat schon an die Kleinen Renne in Grefrath und am Unterlauf der Nette in Wankum einige Bereiche entsprechend gestaltet.

Auch östlich des Campingplatzes am Quellensee hat der Mühlenbach bereits ein neues Bett erhalten. Hier war der Niersverband tätig geworden, weil er eine Ausgleichsfläche herrichten musste. „Der Netteverband will jetzt die Lücke bis zum Einlauf in die Nette schließen“, sagte Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Die erste Baustelle soll in gut einer Woche erledigt sein, dann folgt die zweite, sodass Wanderer bald wieder alle Wege benutzen können.

Aus Kostengründen hat der Netteverband das Projekt in zwei Abschnitte geteilt. Die Durchlässe und insgesamt etwa 100 Meter Gewässerrenaturierung kosten rund 90.000 Euro, zu denen das Land 80 Prozent Zuschuss aus dem Programm „Lebendige Wässer“ gibt. Die Arbeiten für die restlichen 250 Meter durch den Erlenbruchwald, bei denen auch ein Entwässerungsgraben mit einbezogen werden soll, werden neu ausgeschrieben. Denn mit den 2017 veranschlagten 170.000 Euro kommt man nicht aus. Netteverband-Geschäftsführer Thomas Schmitz ist zuversichtlich, dass diese Arbeiten im nächsten Jahr durchgeführt werden können. Eine Lücke am Campingplatz wolle man bei den normalen Pflegearbeiten umgestalten. Für die Zukunft plant er eine Renaturierung des Mühlenbachs auch in dem Abschnitt zwischen Quellensee und Autobahn 61.

Schon im vergangenen Jahr hat der Netteverband eine rund 15 Meter breite Schneise durch den Wald schlagen lassen. „Manche Gehölzgruppen blieben dabei aber stehen, auch Bäume werden in den sich schlängelnden Lauf des Mühlenbachs integriert“, erläuterte Landschaftsarchitekt Richard Nowak die Planung. Für die Durchlässe werden keine Rohre, sondern bis zu 1,5 Meter breite Betonelemente eingebaut. Sie seien ökologisch wertvoller, weil „wir die Sohle naturnah herrichten können“, sagte Nowak.

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