Nettetal Doch Aufzug für Sporthalle?

Nettetal · Die Sporthalle in Kaldenkirchen erhält womöglich doch einen Aufzug zur Tribüne. Dies wird am Montag in einem Gespräch der Verwaltungsspitzen vor Ort geklärt. Der Nettebetrieb hatte den Aufzug aus Kostengründen gestrichen.

 Die Sporthalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen soll im Januar fertig sein. Am Montag diskutieren Vertreter von Verwaltung und von den Sportvereinen, ob die Halle nicht doch einen Auzug erhält.

Die Sporthalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen soll im Januar fertig sein. Am Montag diskutieren Vertreter von Verwaltung und von den Sportvereinen, ob die Halle nicht doch einen Auzug erhält.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Das Machtwort war schon gesprochen. Der ursprünglich geplante Aufzug zum Zuschauerbereich der neuen Sporthalle in Kaldenkirchen war dem Rotstift zum Opfer gefallen. Doch nun treffen sich Verwaltungsspitzen, Vertreter der Sportvereine und -verbände, Architekt und die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt, Dagmar Tohang, am Montagnachmittag in der Sporthalle an der Ravensstraße, um das Thema noch einmal zu besprechen.

"Wir schauen uns gemeinsam noch einmal die Eignung der Halle für Menschen mit Behinderung an", bestätigte der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder. Michael Theven, Leiter des Fachbereichs Soziales, sagte gestern. "Wir wollen die Halle barrierefrei gestalten. Jetzt müssen wir nach dem richtigen Weg suchen."

Der bedeutete ursprünglich, dass es keinen Aufzug geben werde. Die Leiterin des Nettebetriebes, Susanne Fritzsche, hatte vor zwei Wochen bestätigt, dass der Aufzug aus Kostengründen gestrichen worden war. Im Nettebetrieb vertrete man die Auffassung, dass Rollstuhlfahrer ersatzweise in der Aussparung einen Platz finden könnten, die für Zeitnehmer und Teams vorhanden sein muss.

"Man kann Rollstuhlfahrer beim Handball aber nicht unten hinsetzen", sagte nun Willi Wittmann vom Stadtsportverband Nettetal. Dagmar Tohang, ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt, erklärte: "Ich will mir das erst vor Ort anschauen. Selbstverständlich ist es aber eine Erleichterung für die Menschen mit Behinderung, wenn über die Barrierefreiheit grundsätzlich noch einmal nachgedacht wird."

Diese Gedanken sind offenbar schon weit fortgeschritten. Der Architekt signalisierte bereits, dass der Anbau eines Aufzugs noch problemlos machbar sei. Das würde auch nicht die bereits von den Herbstferien verschobene, nun für Anfang Januar geplante Eröffnung noch weiter verzögern. Allerdings würde sich der Bau noch einmal erheblich verteuern. Armin Schönfelder rechnet bei einem Aufzug mit einem "fünf- bis sechsstelligen Betrag". Komme man zu dem Ergebnis, dass der Anbau eines Aufzugs für Rollstuhlfahrer zwingend sei, müssten eben Mittel umgeschichtet werden. "Dann müsste man etwas anderes eben verschieben", sagte Schönfelder.

Das war bereits mit dem Bau der Halle geschehen. Ursprünglich war geplant gewesen, die neue Sportstätte, die unter anderen die Handballer des TSV Kaldenkirchen nutzen werden, nach den Herbstferien in Betrieb zu nehmen. Nun wird die Halle aber erst zum 1. Januar 2012 freigegeben.

Die finanziell arg klamme Stadt hatte Ausschreibungen von Arbeiten zeitlich immer weiter gestreckt. Die Kosten für den Neubau sind auf 2,84 Millionen Euro gedeckelt. Die jährlichen Finanzierungs- und Folgekosten liegen bei rund 250 000 Euro.

(RP)
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