Serie Junges Ehrenamt (1) "Ich helfe eben gerne jungen Leuten"

Moers · Kürzlich zeichnete der KSB Wesel erstmals junge Menschen aus seinen Mitgliedsvereinen aus, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagieren. Sieben aus Moers, Kamp-Lintort und Neukirchen-Vluyn, die die RP in einer Serie vorstellt.

Manchmal braucht es einfach den Blick von außen, um die Dimensionen zu begreifen. Rahel Mantel hatte jüngst einen dieser Momente, in dem ihr das eigene Engagement aufgelistet wurde. "Mir ist erst bei der Ehrung aufgefallen, wie viel ich eigentlich mache", sagt die 24-Jährige lachend, die jüngst mit 29 anderen jungen Sportlern für ihr ehrenamtliches Engagement von der Sportjugend im Kreissportbund (KSB) Wesel ausgezeichnet wurde.

Und das liegt nicht nur daran, dass Mantel als Verbandsliga-Spielerin nebenbei mehrere Stunden in der Woche die Tischtennis-Jugend des PSV Kamp-Lintfort trainiert.

Gleichzeitig ist sie noch Damenwartin und Jugendsprecherin des Vereins, organisiert Ausflüge mit dem PSV-Nachwuchs. Dazu ist Mantel Jugendvertreterin der Sportjugend im Stadtsportverband, bei dem sie seit 2005 auch als Helferin und Betreuerin bei der "Aktion Ferienspaß" aktiv ist und die Kinder regelmäßig in den Urlaub begleitet. "Ich helfe eben gerne jungen Leuten", lautet Mantels schlichte Begründung, warum sie so viel Zeit in die Belange der jüngeren Sportler investiert. Und die nimmt man ihr durchaus ab. Denn das war schon immer so.

Bereits als Jugendliche engagierte sie sich für ihre Altersgenossen. Vier Jahre lang war Mantel Jugendsprecherin der Stadt Kamp-Lintfort, "um den Jugendlichen eine Stimme zu geben", wie sie es beschreibt. So war es fast schon logisch, dass sie sich auch beruflich mit dem Thema befasst und nach der Schule für die Laufbahn Sozialpädagogin entschied. Heute koordiniert sie die Hilfsangebote der Systemischen Hilfe Niederrhein, die als freier Träger in der Kinder- und Jugendhilfe tätig ist. Dass Mantel, die früher auch eine begeisterte Turnerin im Lintforter TV und Schwimmerin im Lintforter SC war, nun für all ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten eine Auszeichnung bekam, hätte sie nicht gedacht: "Ich war sehr überrascht", sagt die 24-Jährige, die "schon stolz" auf die Auszeichnung ist. "So etwas motiviert einen. Es zeigt, dass gesehen und anerkannt wird, was wir Ehrenamtler so alles machen", sagt Mantel.

Der PSV freut sich ebenfalls über ein derart engagiertes Mitglied, für das ein Verein mehr ist als ein Ort, um Sport zu treiben. "Ich will den Kindern nicht nur Tischtennis vermitteln, sondern auch etwas für ihre persönliche Entwicklung mitgeben", sagt sie. Und davon profitiert letztlich auch der PSV. Denn über die Identifikation hält man die Kinder bei der Stange. Das weiß auch Mantel, die sagt: "Der Verein muss leben."

(bs-)
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