Jugendpartizipation in Neukirchen-Vluyn  Jugendliche werden nicht eingebunden

Neukirchen-Vluyn · In Neukirchen-Vluyn wollte man Jugendliche stärker in politische Entscheidungsprozesse einbinden. Dazu sollte die Verwaltung unter Beteiligung des Stadtjugendrings und der Schulen ein Konzept erstellen. Daraus wird erstmal nichts.

 Verwaltung und Stadtjugendring sind sich eingig: Ohne Einbeziehung der weiterführenden Schulen könne der Prozess der Jugendpartizipation nicht zielführend vorangetrieben werden.

Verwaltung und Stadtjugendring sind sich eingig: Ohne Einbeziehung der weiterführenden Schulen könne der Prozess der Jugendpartizipation nicht zielführend vorangetrieben werden.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Stadt Neukirchen-Vluyn hatte sich zum Ziel gesetzt junge Menschen mehr in die Politik einbinden. In einer Sitzung des Sozialausschusses im Juni 2019 wurde die Verwaltung beauftragt, unter Beteiligung des Stadtjugendringes, entsprechende Optionen zur Jugendpartizipation aufzuzeigen. Diese Bemühungen werden nun erst einmal auf Eis gelegt, wie die Verwaltung mitteilt. Im Februar 2020 fand zwar eine Auftaktveranstaltung mit Vertretern der weiterführenden Schulen, des Stadtjugendringes, des Kreisjugendamtes, des Schulkulturbeauftragten und der Verwaltung statt. Dabei wurden verschiedene Möglichkeiten einer Jugendbeteiligung erörtert. Doch dann begann die Corona-Pandemie, und die Umsetzung erster Ideen und weitere Sitzungen konnten erst mal nicht durchgeführt werden.

Im November 2021 nahm das Gremium die Arbeit zunächst wieder auf. In einer Sitzung hatte der Fachbereich Jugend der Kreises Wesel verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten dargestellt. Neben dem Stadtjugendring und den Schulleitungen der weiterführenden Schulen hatten auch Schüler und Schülerinnen an der Sitzung teilgenommen. Es bestand Einvernehmen, dass auf Basis der Erkenntnisse aus laufenden Jugendpartizipationsprozessen in anderen Kommunen, ein Konzept nicht ohne Beteiligung der Jugend erstellt werden kann. Entsprechend wurden die Schülervertretungen gebeten, in ihrem Bereich Themen zu eruieren. Vonseiten der Schulleitungen und Lehrkräften bestand die Bereitschaft, den Prozess zu begleiten. Ein weiteres Treffen war im ersten Quartal 2022 angesetzt, seitens der Schulen wurde aber darum gebeten dieses wegen der andauernden Pandemie und der Vielzahl von Terminen im zweiten Schulhalbjahr, wie etwa Abiturprüfungen, erst nach den Sommerferien zu terminieren, berichtet die Stadtverwaltung.

Im vergangenen September habe die Schulleitung des Gymnasiums mitgeteilt, dass nach der schwierigen Coronazeit die Interessen der Jugendlichen nicht auf die Mitarbeit in Institutionen gerichtet seien. Daher würde das Vorhaben aktuell am JSG nicht weiterverfolgt werden. Die Aussage decke sich mit der Beobachtung der Gesamtschule, auch hier will sich die Schülervertretung auf innerschulische Themen fokussieren. Des Weiteren raten Schulleitungen und Lehrkräfte politisch interessierten Jugendlichen – neben der Übernahme von Verantwortung in der Schule – sich in den Parteien oder bei Fridays for future einzubringen. Zwischen Stadtjugendring und Verwaltung besteht Einvernehmen, dass der Prozess nur unter Einbeziehung der weiterführenden Schulen zielführend vorangetrieben werden könne. Daher wurde vereinbart, das Thema „Jugendpartizipation“ im Vorfeld der nächsten Kommunalwahl mit geeigneten Aktionen wie etwa einer Wahlarena, erneut aufzugreifen.

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