Moers Seniorenbeirat für Taschengeldbörse

Moers · Gegen einen kleinen Obolus erledigen Jugendliche Arbeiten bei älteren Mitbürgern.

Für die Einführung einer Taschengeldbörse in Moers hat sich der Seniorenbeirat der Stadt ausgesprochen. Einen entsprechenden Antrag hat der Beirat nun an den Sozialausschuss weitergeleitet. Dieser möge die Verwaltung darum bitten, zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen sich eine Taschengeldbörse einführen lässt. Für das Projekt können Fördergelder im Rahmen des Programms "Servicebrücken Jugend und Alter" des NRW-Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales beantragt werden.

Bei der Taschengeldbörse können Jugendliche selbst Hilfsdienste anbieten oder gegen ein Entgelt Arbeiten übernehmen, die von anderen angeboten werden. Dahinter steckt ein pädagogischer Gedanke, so Gerhard Hüsch, Vorsitzender des Seniorenbeirats: "Es geht darum, die Begegnung von Jung und Alt zu fördern." Voraussetzung ist eine Koordinationsstelle, bei der die Anbieter und die Jobber registriert werden. Die Stelle könne bei der Stadt oder einem beauftragten Träger liegen.

Beiratsmitglied Jochen Vagt, der den Antrag formuliert hat, führt die Anfang des Jahres in Oberhausen gestartete Taschengeldbörse als Beispiel an. Sie ist ein Projekt des örtlichen Jugendparlaments in Kooperation mit der Awo. Für einen Internetauftritt zeichnet die Stadtverwaltung, Fachbereich Kinder, Jugend und Bildung, verantwortlich. Unter www.taschengeldboerse-oberhausen.de werden zum Beispiel Jobs wie "Hilfe beim Sperrmüll", "Gartenarbeit", "Haushaltshilfe" oder auch "Wie funktioniert Ebay und wie lade ich Spiele herunter" angeboten. Jobanbieter und Jugendliche müssen sich registrieren, die tägliche Arbeitszeit soll zwei, die wöchentliche zehn Stunden nicht überschreiten. Das empfohlene Taschengeld für die Erledigung der Arbeiten liegt bei mindestens fünf Euro pro Stunde, andere Sätze können vereinbart werden.

Auch in Neukirchen-Vluyn gibt es die Idee, eine Taschengeldbörse einzuführen. Die Anregung kam dort von der Senioren-Union. Die CDU-Fraktion will das Thema weiterverfolgen.

Der Sozialausschuss tagt am Dienstag, 5. Mai, 16 Uhr im Ratssaal.

(pogo)
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