Moers Moerser SPD-Urgestein Helmut Pitz ist verstorben
Moers · An den Folgen eines Verkehrsunfalls ist im Duisburger Klinikum Helmut Pitz verstorben. Der langjährige SPD-Ratsherr war nicht nur für seine Genossen sozialdemokratisches Urgestein.
Auch viele seiner politischen Gegner schätzten seine aufrechte Art, seine lange Erfahrung in demokratischen Gremien und sein Eintreten für die Stadtteile Scherpenberg und Hochstrass. Der 1928 in Hochheide Geborene musste am 31. Januar 1933 die Verhaftung seines Vaters miterleben, der der Sozialistischen Arbeiterpartei angehörte.
Nach schwierigen Jugendjahren im NS-Staat fand Pitz 1946 eine Stelle als Vermessungsgehilfe bei der Lineg in Moers. Begeistert von Kurt Schumacher trat er 1950 der SPD bei. Als er 1968 die Schulpflegschaft der Tannenberg-Schule vertrat, holte ihn die SPD 1968 als Nachrücker in den Stadtrat. Von 1969 bis 1989 hatte er das Direktmandat für Scherpenberg inne. Schwerpunkt seiner Arbeit waren die technischen Ausschüsse, aber auch etwa der Naturschutz. Und er legte auch selbst Hand an. Eine stete Verpflichtung war Helmut Pitz war das Eintreten gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit — darunter auf dem Friedrich-Ebert-Platz 1969 in Moers oder später in Rheinhausen.
Bei Moerser Straßen, die nach Widerständlern benannt waren, setzte er Straßenschilder durch. Beim Klassiker "Moers unterm Hakenkreuz" war er Brücke zu den verfolgten Familien und Mitautor. Bei der jährlichen Gedenkfeier für die ermordeten Juden fehlte er nie.
