Moers Mit Musik Wort Gottes erfahrbar machen

Moers · Seit fast 25 Jahren leitet Ilona Schefczyk den Kirchenchor St. Bonifatius mit Kopf und Herz. Ein wahrer Glücksfall, sagen die Chormitglieder.

 Die Kirchenmusikerinnen der St. Bonifatius-Chors Jutta Heemskerk (l.) und Ilona Schefczyk.

Die Kirchenmusikerinnen der St. Bonifatius-Chors Jutta Heemskerk (l.) und Ilona Schefczyk.

Foto: Klaus Dieker

Für Ilona Schefczyk ist Musik eine Sprache, die die Menschen bewegt. Mit Musik will sie auch das Wort Gottes erfahrbar machen. Seit nahezu einem Vierteljahrhundert leitet die Konzertpianistin den Kirchenchor St. Bonifatius in Asberg. "Sie ist für uns ein Glücksfall", sagt Jutta Heemskerk, seit 50 Jahren Chormitglied und heute Vorsitzende.

Schefczyk stammt aus dem heute polnischen Oberschlesien, studierte in Breslau Musik, kam Ende der 80er Jahre mit ihrer Familie nach Deutschland und fand in Asberg ihre Heimat. Die Leitung der Chorstelle war zu jener Zeit vakant. Nicht verwunderlich, dass die ausgebildete Kirchenmusikerin hier mit offenen Armen empfangen wurde. Mit Kopf und Herz widmete sie sich ihrer neuen Aufgabe. Darüber hinaus besuchte sie die Dom-Musikschule in Xanten, wurde Schülerin des bekannten Dom-Organisten Wolfgang Schwering und schloss das Orgelstudium mit dem C-Examen ab. Die engagierte Chorleiterin liebt die heiteren Töne und die Musik des noch recht jungen deutschen Komponisten und Kirchenmusikers Thomas Gabriel. Sie schätzt seinen Sound, "vor allem aber die vom ihm komponierte "Mainzer Messe", die sie gerne bei besonderen Anlässen und Hochfesten einstudiert und singen lässt. "Mein musikalisches Repertoire richtet sich nach den Erwartungen der Gemeinde", so Schefczyk. "Die Menschen in der Kirche wollen etwas Geistvolles erleben, lehnen Triviales ab."

Das neue Gotteslob nimmt sie als Basis für Wechselgesänge zwischen Chor und Gemeinde, um sie einzustimmen auf die noch unbekannten Melodien und Gesänge. "Sie werden zur Bereicherung der liturgischen Feier."

Der Chor verfügt heute über 24 Mitglieder: acht Sopranistinnen, acht Altstimmen, fünf Bässe und drei Tenöre. Die Leiterin hebt die Qualität und das Engagement des Chores hervor, lobt gleichzeitig die Gemeinschaft: "Sie ist ein wichtiger Aspekt und fördert unser aller Anliegen." Auch "Gaudeamus" — ein noch junger Chor — bereichert die Asberger Musikszene. Er wird ebenfalls von Ilona Schefczyk geleitet und gefördert. Sie unterstützt das Anliegen der Sänger: das neue geistliche Liedgut. Am Sonntag, 16. Februar, 11.30 Uhr feiern sie gemeinsam mit der "Mainzer Messe" das zehnjährige Bestehen in der Bonifatiuskirche. Aber auch die Gregorianik — die alten Gesänge in lateinischer Sprache — sollen weiter gepflegt werden.

Der Kirchenchor hat eine lange, eine bewegende Geschichte. In den Jahren 1923/24 gegründet und zunächst Jahrzehnte der heiligen Cäcilia gewidmet, feiert die Chorgemeinschaft jetzt im November ihr 90-jähriges Bestehen. Die Reihe der Chorleiter ist lang — und wenn einmal ein Chorleiter fehlte, sprang Prälat Kurnoth in die Bresche, der diese Aufgabe mit "Begeisterung übernahm", heißt es in den Annalen des Chores.

(h-m)
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