Weihnachten in Moers Wiedersehen auf dem Weihnachtsmarkt

MOERS · Seit Donnerstag ist Weihnachtsmarkt auf dem Moerser Kastellplatz und vor der evangelischen Stadtkirche. Doch das Weihnachtsmarktgeschäft scheint nicht nur im Moers schwieriger geworden zu sein.

 Der Weihnachtsmarkt lockt die Besucher wieder zum Bummel durch Moers. Der Markt wurde am Donnerstag eröffnet.

Der Weihnachtsmarkt lockt die Besucher wieder zum Bummel durch Moers. Der Markt wurde am Donnerstag eröffnet.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Karl Utzat aus Ladbergen bei Münster ist Weihnachtsmarktbesuchern in Moers bisher vor allem wegen seiner fantasievollen Holzbrennarbeiten bekannt. In diesem Jahr ist er mit einem weiteren Stand auf dem Kastellplatz vertreten. Nachdem eine Marktkollegin aus seiner Heimatregion ihr Weihnachtsgeschäft aus Altersgründen aufgegeben hat, verkauft er jetzt auch ihre „garantiert ohne Konservierungsstoffe“ hergestellten, selbst gemachten Liköre und Marmeladen. „Mir war dabei wichtig, dass ich meine beiden Stände möglichst dicht nebeneinander aufstellen konnte. Das ist mir dank der sehr engagierten Betreuung durch die Leute von Moers Marketing dann auch gelungen. Guter Umsatz ist zwar wichtig, aber es ist dieses persönliche Engagement, das den Moerser Weihnachtsmarkt für mich ausmacht.“

Für Konstantina Vakalouli und Cansu Baytekin ist es jedoch eher der Standort ihres direkt vor der evangelischen Stadtkirche aufgebauten, gut 13 Meter langen Standes „für warme Sachen“. Das sind neben wollenen Handschuhen, Schals und Mützen unter anderem auch Puschen. Es ist ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern: Die beiden sind zwar „nur“ angestellt, betreuen den Weihnachtsstand jedoch schon seit vielen Jahren. Für sie könnte der Weihnachtsmarkt hier ruhig noch etwas mehr bis „in die Einkaufszone hinein reichen“. Doch dazu fehlen ihrer Ansicht nach inzwischen die zahlreichen Busbesucher aus dem benachbarten Holland. „Das bedeutet weniger Umsatz“, bedauern beide. „Dafür dürfte uns unser hiesiges Publikum, wenn es schön kalt und trocken bleibt, auch diesmal wieder treu bleiben.“ Kalt und trocken wünscht sich auch Johannes Stertenbrink die nächsten vier Weihnachtsmarktwochen. Der 20-Jährige vertrat am Samstag seinen Vater an dem traditionellen Kerzenstand seiner Erkrather Familie. Sie lässt einen Teil ihrer Kerzen in einer belgischen Behindertenwerkstatt produzieren und legt auch bei ihren tönernen Kerzenhaltern großen Wert auf Handarbeit. „Moers ist zwar ein recht kleiner Weihnachtsmarkt, aber das Kerzengeschäft läuft gut“, berichtet er. Was er inzwischen nicht mehr so schön hier findet, ist das Fehlen kleinerer kunsthandwerklicher Anbieter. „Die waren früher häufiger.“ Der vierte vom Grafschafter besuchte Stand war eine so genannte „Flexi-Hütte“. Die werden je nach Wunsch von der Stadt nur für ein oder zwei Tage an interessierte soziale Einrichtungen vermietet. In diesem Fall war das die Evangelische Kita „Kleine Arche“ aus Moers-Hülsdonk. Sie bietet mit ihrem Förderverein schon seit vielen Jahren selbst gebackene Plätzchen, kleine Kuchen, Waffeln, Glühwein und Kinderpunsch an. „Wir haben dafür keine festen Preise“, erklärte Erzieherin Manuela Tersteegen. „Jeder kann geben, was er möchte. Das klappt gut. Die Moerser sind da sehr großzügig.“ Für sie könnte die Standmiete niedriger sein. In der Regel bleibe aber genug übrig, um davon zum Beispiel neue Spielsachen für die Kinder zu kaufen.

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