Diskussionen in Moers um die Interessengemeinschaft Aktive fehlen: ISG Moers ist in Not

Moers · Nach dem Aus des Moerser Werberings ruhten große Hoffnungen auf der Immobilien- und Standortgemeinschaft Moers. Sie hat aber akute Personalprobleme. Die Bereitschaft, sich persönlich zu engagieren, sei gering.

 Die festlich beleuchtete Altstadt im Jahr 2016. Viel Geld hatte die ISG für die Weihnachtslichter ausgegeben.

Die festlich beleuchtete Altstadt im Jahr 2016. Viel Geld hatte die ISG für die Weihnachtslichter ausgegeben.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Auch ohne die Immobilien- und Standortgemeinschaft würde Moers zur Weihnachtszeit wohl nicht im Dunkeln stehen. So schön beleuchtet, wie die Innenstadt sich aber seit ein paar Jahren präsentiert, wäre sie kaum. Die damals noch junge ISG war es, die viel Geld investiert hat, um die Weihnachtsbeleuchtung zu ergänzen und auszubauen. „Wir haben viele super Sachen umgesetzt“, sagt Andrea Käfer. Das klingt nach Abschied, und es ist auch einer: Die Unternehmerin, seit der Gründung der ISG Anfang 2015 Vorsitzende, wird ihr Amt demnächst aus persönlichen Gründen niederlegen. Auch Schatzmeister Michael Käfer will den Vorstand verlassen. Schon seit längerer Zeit hat die ISG Personalprobleme. Vergeblich sucht sie Sprecher für mehrere Innenstadtquartiere. Die angekündigten Vakanzen im Vorstand verschlimmern die Situation erheblich. „Wir suchen Leute, die sich engagieren wollen“, sagt Käfer. „Aber es gibt immer weniger Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen.“ Während sie hofft, dass die ISG noch die Kurve kriegt, befürchten andere, dass die Gemeinschaft ein ähnlichen Schicksal erleiden könnte wie der Werbering, der nach Jahren der Agonie im November seine Auflösung beschließen musste.

In der ISG arbeiten Einzelhändler, Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer zusammen. Ihr Vorteil: Zusätzlich zu dem Geld, das sie selbst für Projekte ausgeben, können sie Fördergelder von Land und Bund erhalten. Die ISG setzt sich zusammen aus den fünf Quartieren Altstadt, Kö-Viertel/Homberger Straße, Neustraße, Steinstraße und Wallzentrum. Sie können selbstständig Aktionen und Projekte durchführen, gleichzeitg aber von den Vorteilen der großen Gemeinschaft profitieren. Jedes Quartier hat einen Sprecher oder eine Sprecherin. Oder sollte zumindest einen haben. Momentan stehe er nämlich ziemlich allein da, sagt Achim Reps, Quartierssprecher der Neustraße. Er sei derzeit „auf Tour“, um neue Verantwortliche zu gewinnen. Er selbst wolle den Vorsitz von Andrea Käfer übernehmen. Aber auch die anderen Posten müssten besetzt werden, wenn die ISG funktionieren soll. „Ein Schatzmeister muss sein“, sagt Reps.

Im März stehen die Vorstandswahlen an. Sollten sich Interessenten finden, wolle man die Wahlen vorziehen. „In der jetzigen zeit ist eine ISG wichtiger denn je“, appelliert Achim Reps. Der Internethandel nehme zu, die Innenstadt werde immer weniger frequentiert, umso wichtiger seien Ideen und Engagement, um die Stadt attraktiver zu gestalten.

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