Dehoga Mönchengladbach Weltuntergang soll als Marke gelöscht werden

Mönchengladbach · Über 1800 Euro Strafe zahlen, nur, weil man zur Weltuntergangs-Party eingeladen hatte? Über 100 Wirte und Diskothekenbetreiber, darunter auch Mönchengladbacher, sollen das tun.

So bereitet sich die Welt auf den Weltuntergang vor
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Sie haben vor einigen Wochen Abmahnschreiben von Rechtsanwaltskanzleien bekommen. Ein Gastronom, der sich beim Deutschen Patent- und Markenamt das Wort Weltuntergang als Marke schützen ließ, fordert Geld, weil sein Markenrecht verletzt wurde.

Jetzt hat sich auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in den Streit eingeschaltet. "Wir müssen unsere Mitglieder schützen", sagt Andreas R. Graf, Mönchengladbacher Dehoga-Geschäftsführer. Und: "Wir sind der Meinung, dass Wörter wie Weltuntergang, Jahreszahlen und historische Gegebenheiten nicht schützenswert sind." Er hält die Abmahnungen für rechtswidrig. Der Dehoga beauftragte in der Sache einen Markenrechtsspezialisten. Der hat mittlerweile den Markenrechtsinhaber aufgefordert, rechtsverbindlich zu erklären, dass die ausgesprochenen Verwarnungen gegen Veranstalter von Weltuntergangspartys gegenstandslos sind, sagt Christian Jäger, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein. Und: "Weltuntergang hätte niemals als Marke eingetragen werden dürfen. Deshalb betreiben wir gleichzeitig auch eine Löschung beim Patentamt."

Laut Jäger wurde dem Markenrechtsinhaber eine Frist gesetzt, sich zu erklären. Der schweige bisher, aber "falls er weiterhin Ansprüche geltend machen sollte, werden wir exemplarisch mit einem Gastronomen vor Gericht ziehen", sagt Jäger.

Er sieht dem Verfahren, "sehr entspannt" entgegen.

(RP/rl)
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