Mönchengladbach Tagebau: Kommunen geben Pläne an Bezirksregierungen

Mönchengladbach · Wie könnte sich die Tagebaunachfolgelandschaft bis zum Jahr 2035 entwickeln? Mit dieser Frage befassten sich im Herbst vergangenen Jahres mehrere externe Experten und Planungsbüros in einer einwöchigen Werkstatt im Rittergut Wanlo. Die Ergebnisse dieser Planungswerkstatt sind in ein "Drehbuch zur Tagebaufolge(n)landschaft" eingeflossen. Anlässlich des Informationsaustausches stellten Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Bürgermeister Peter Jansen (Erkelenz), Bürgermeister Harald Zillikens (Jüchen) und Bürgermeister Jürgen Frantzen (Titz) sowie Umweltdezernent Gregor Bonin (Mönchengladbach) und der Technische Beigeordnete Ansgar Lurweg (Erkelenz) den beiden Regierungspräsidentinnen Gisela Walsken (Köln) und Anne Lütkes (Düsseldorf) das Drehbuch vor und überreichten hierzu im Rathaus Abtei das Dokumentationsheft.

Die Ergebnisse der Planungswerkstatt zeigen Möglichkeiten und Perspektiven für den Strukturwandel in der Tagebauregion auf. Dabei stehen insbesondere die wirtschaftlichen, sozialen, landschaftlichen sowie städtebaulichen Entwicklungen während des noch fortschreitenden Tagebaus und für die Zeit nach der Braunkohle im Mittelpunkt. Im Rathaus Abtei ging es auch um die beabsichtigte Gründung eines Zweckverbandes um den Tagebau Garzweiler. Seit drei Jahren arbeiten die Kommunen in einem informellen Planungsverband zusammen, der derzeit in einen Zweckverband überführt wird. Die Räte der vier Kommunen hatten sich Ende vergangenen Jahres für die Gründung dieses Zweckverbandes als neue Organisationsform ausgesprochen. Dies verleiht den Tagebaurandgemeinden mehr Gewicht - zum Beispiel, wenn sie Fördermittel beantragen.

Die Gründung des Zweckverbandes, wie man künftig weiter vorgeht und das Konzept zur Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft weiterentwickelt waren ebenso Themen des Informationsaustausches. OB Hans Wilhelm Reiners und seine Amtskollegen warben bei den beiden Regierungspräsidentinnen für die Berücksichtigung ihrer Interessen.

Die Regierungspräsidentinnen lobten das Ergebnis der interkommunalen Zusammenarbeit und sagten ihre Unterstützung zu. Der Planungsprozess wird den Raum des Tagebaus bundesweit in den Fokus der Raumentwicklung und Stadtentwicklung stellen. Oberbürgermeister Reiners: "Ich begrüße sehr, dass die Belange der Tagebaurandkommunen in den Regionalplänen und im Braunkohlenplan Niederschlag finden werden und freue mich über die Unterstützung der Bezirksregierungen." Bonin betonte: "Wir nehmen die Menschen im Planungsprozess mit und vermitteln ihnen ein gezeichnetes Bild der Zukunft. Beispielhaft hierfür steht der grüne Ring, mit dessen Umsetzung wir in Mönchengladbach schon beginnen."

(RP)
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