Büros in Mönchengladbach Investor kauft Kapellmann-Gebäude

Mönchengladbach · Der Bau aus dem Jahr 2013 steht an einem geschichtsträchtigen Standort. Was das Gebäude zu bieten hat und was sich aus dem Verkauf ableiten lässt.

 Das Kapellmann-Gebäude an der Viersener Straße gehört nun einem Investor aus Hamburg.

Das Kapellmann-Gebäude an der Viersener Straße gehört nun einem Investor aus Hamburg.

Foto: bauch, jana (jaba)

Eine wichtige Immobilie in der Mönchengladbacher Innenstadt hat den Eigentümer gewechselt: Das sogenannte Kapellmann-Bürogebäude an der Viersener Straße gehört jetzt dem Investor HIH Invest Real Estate, einem Investor aus Hamburg, der das 2013 erbaute Gebäude in einen Immobilienfonds einbringen wird. Das teilte die Mönchengladbacher Familie Jordan als Verkäufer der Immobilie mit. Die Jordan Grundbesitz GmbH hatte das Gebäude erst Anfang 2021 übernommen, abschließend die Vollvermietung erreicht und nun weiterverkauft.

Wesentlicher Mieter in der Immobilie ist die Großkanzlei Kapellmann, die auf Baurecht spezialisiert ist und etwa 90 Prozent der Fläche nutzt. Insgesamt gibt es in dem Gebäude 4280 Quadratmeter Büroflächen, 510 Quadratmeter für eine Praxis und weitere 250 Quadratmeter für Archiv und Lager.

„Mönchengladbach hatte über Jahre ein schlechtes Standing nach außen“, sagt Elmar Jordan, Jurist und Ökonom  und Geschäftsführer der Jordan Capital GmbH. „Das hat sich geändert: Mönchengladbach wird besser und stärker gesehen von außen.“ Dass ein solch starker Investor wie die HIH mit einem Milliarden-Portfolio eine Top-Immobilie in Mönchengladbach übernehme, zeige, dass die Stadt nun bei Investoren von außerhalb zu den interessanten Standorten gehöre und an Bedeutung in der gesamten Bundesrepublik gewonnen habe. „Es gibt nichts Ehrlicheres als eine Marktmeinung“, sagt Jordan. „Mönchengladbach ist auf einem wunderbaren Weg.“ Jordan ist überzeugt: „Wir werden weitere Transaktionen dieser Art sehen.“

Das Bürogebäude steht an einem geschichtsträchtigen Standort: Vor dem Neubau stand dort ein Gründerzeitbau aus dem späten 19. Jahrhundert, in dem das alte Bauamt untergebracht war. Unter Denkmalschutz stand das Haus allerdings nicht. Geschichtsträchtig war es dennoch. Die Behörde zog um die Jahrtausendwende aus. Die städtische Entwicklungsgesellschaft übernahm EWMG übernahm den Altbau 2003 vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes, bis Juli 2009 stand es daraufhin leer. Für drei Jahre wurden die Räume unter dem Namen „V16“ (angelehnt an die Adresse Viersener Straße 16) vor allem an junge Kreative und Start-ups vermietet bis 2012 die Bagger anrückten, das alte Geböude abgerissen und das neue in relativ kurzer Zeit gebaut wurde.

 Die hohe Architektur-Qualität der Fassade, die der Mönchengladbacher Architekt Bert Haller gestaltet hat, setzt sich innen fort. Ein zweigeschossiges Entree mit Glasfassade, ein spannend gelöster Empfang, in den die Hausbibliothek integriert ist, für einen Nutzbau ungewöhnlich breite Flure und schlicht-edle Konferenzräume sorgen für hohen Standard. „Nur wenige Büroflächen haben eine so gute Qualität“, sagt Jordan.

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