Hans Wilhelm Reiners "Die Leute in unserer Stadt sind begeisterungsfähig"

Herr Reiners, monatelang wurde vorbereitet, dann ging alles ganz schnell. Wie haben Sie die Tour erlebt?

 OB Hans Wilhelm Reiners an der Bismarckstraße.

OB Hans Wilhelm Reiners an der Bismarckstraße.

Foto: Richters

Herr Reiners, monatelang wurde vorbereitet, dann ging alles ganz schnell. Wie haben Sie die Tour erlebt?

Reiners Sehr, sehr positiv. Ich bin absolut zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Man macht sich ja vorher doch viele Gedanken, ob das mit der Organisation klappt und die Sicherheit auch wirklich gewährleistet ist.

Sie waren also erleichtert, als die Tour vorbei war?

Reiners Ich war froh, als das Fahrerfeld bei Wanlo die Stadt verlassen hat und bei uns alles gut gelaufen ist.

Was sagen Sie zum Regen, der direkt nach dem Sprint wieder vorbei war?

Reiners Das war schlicht Pech, ist aber bei Freiluftsportarten nicht zu ändern. Beim Fußball ist das genauso. Aber natürlich war es schade, weil die Stimmung bei Sonne sicher noch einen Ticken besser gewesen wäre. Sie war aber auch so grandios.

Wie viel haben Sie von der Stimmung in der Stadt mitbekommen?

Reiners An der Bismarckstraße habe ich mir die Zuschauerblöcke komplett angeschaut. Das Bild von den hunderten Zuschauern auf dem Hügel vor der Kaiser-Friedrich-Halle war schon sensationell. Über die Fernsehbilder habe ich aber auch gesehen, dass entlang der gesamten Strecke die Bürger die Tour gefeiert haben. Bisher habe ich auch nur positive Reaktionen bekommen.

War es Ihre erste Tour de France?

Reiners Nein, ich habe die Tour schon bei einige Male in Frankreich und einen Grand Départ in Lüttich gesehen. Ich kaufe mir zu jeder Tour das Programmheft und verfolge auf der Michelin-Karte, wo die Teilnehmer entlangfahren. Teile der Strecke bin ich schon selbst abgefahren.

Auch den Mont Ventoux?

Reiners Nein. Aber den Aufstieg des Col de Tourmalet in den Pyrenäen bin ich schon gefahren. Da bekommt man Respekt vor der Leistung der Athleten: Die brauchen 45 Minuten für die Strecke, bei mir waren es zwei Stunden.

Die Kosten der Tour in Mönchengladbach liegen bei rund 600.000 Euro. Ist das gerechtfertigt?

Reiners Auf jeden Fall - aus zwei Gründen: wegen der Menschen am Straßenrand, die damit viel Spaß gehabt haben. Aber auch wegen der Bilder unserer Stadt im Fernsehen mit dem Abteiberg und Schloss Wickrath, die weltweit in etwa 190 Länder übertragen worden sind.

Mönchengladbach kann Großevents - gibt das einen Schub für die Bewerbung für die EM 2024?

Reiners Ich denke schon, dass man damit arbeiten kann, auch wenn das bei der formellen Bewerbung keine Rolle spielt. Aber die Botschaft, dass die Leute in unserer Stadt begeisterungsfähig sind, kann helfen.

DENISA RICHTERS FÜHRTE DAS INTERVIEW.

(RP)
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