Mönchengladbach Die Begeisterung für Musik weitergeben

Mönchengladbach · Marion Bleyer-Heck hat sieben Ensembles für Alte Musik zum Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" geführt.

 Musikschulleiter Christian Malescov ist froh und glücklich, dass er so erfolgreich arbeitende Lehrkräfte wie Marion Bleyer-Heck in seinem Team hat. Allein 29 der 37 an der Musikschule ausgebildeten Nachwuchsmusiker, die es beim Musikwettbewerb "Jugend musiziert" bis zur Bundesebene geschafft haben, werden von Marion Bleyer trainiert.

Musikschulleiter Christian Malescov ist froh und glücklich, dass er so erfolgreich arbeitende Lehrkräfte wie Marion Bleyer-Heck in seinem Team hat. Allein 29 der 37 an der Musikschule ausgebildeten Nachwuchsmusiker, die es beim Musikwettbewerb "Jugend musiziert" bis zur Bundesebene geschafft haben, werden von Marion Bleyer trainiert.

Foto: Andreas Baum

Am Fagott verfügt sie über die Künstlerische Reife, das hat ihr die Kölner Musikhochschule bescheinigt. Aber als examinierte Schulmusikerin ist sie auch am Klavier sicher. Marion Bleyer-Heck spielt außerdem gut Blockflöte und Violine – "und an der Musikschule Mönchengladbach hatte ich als Kind auch Gitarrenunterricht", erzählt sie. Letzteres ist sogar für ihren Vorgesetzten, Musikschulleiter Christian Malescov, neu. Wenn die sympathische, gertenschlanke Frau, der die schiere Energie aus den Augen blitzt, dann noch berichtet, dass sie auch Kenntnisse am Schlagzeug hat, geht der Respekt beim Gesprächspartner in Verblüffung über. So eine sprüht vor Begeisterung für die Musik. Und für die Arbeit mit Ensembles – davon betreut Bleyer derzeit acht an der Musikschule.

Und damit sind wir bei ihrer vielleicht wichtigsten Funktion: der Orchesterleitung. "Das habe ich Günther Höller an der Kölner Musikhochschule zu verdanken", gesteht Bleyer. Musizieren ist für sie Gemeinschaftsarbeit. Daher stört es sie, wenn viele Klavierlehrer ihren Unterricht einseitig auf solistisches Spiel ausrichten. Die in Odenkirchen geborene Marion Heck, die mit einem Geiger des WDR-Sinfonieorchesters verheiratet ist, führte einige Jahre ihre eigene Musikschule in Jüchen. Seit November 1999 liegt ihr beruflicher Standort aber bei der städtischen Musikschule Mönchengladbach.

16 Wochenstunden unterrichtet sie allein Ensembles für Alte Musik. "In Wirklichkeit stecke ich deutlich mehr Zeit in diesen Teil meiner musikpädagogischen Arbeit", erzählt die examinierte Schulmusikerin mit den Fächern Deutsch und Musik. "Ursprünglich hatte ich die Musikpädagogik gar nicht im Fächerkanon, sondern mit Deutsch, Geschichte und Musikwissenschaft angefangen", erinnert sie sich.

Dass Marion Bleyer ein ganz spezielles Musikvermittlungs-Gen trägt, bestätigen ihre Schützlinge und deren Familien gern. Denn wenn sie ein Quartett, Quintett, Trio oder Sextett aufgestellt hat, braucht sich die Lehrerin um mangelnde Motivation der Nachwuchsmusiker nicht zu sorgen. "Die Leute kommen von sich aus und fragen sie: Wann proben wir denn wieder?", weiß Musikschulleiter Malescov. Wie sie die Begeisterung für Musik – durchaus auch für Neue Musik, betont Bleyer-Heck – weitergibt, kann sie selbst gar nicht so recht erklären. "Musik hat einen Selbstwert und die Arbeit geschieht nicht in erster Linie, um Preise zu erwerben", stellt die Lehrerin, die unter anderem der Gladbacher Blockflötistin Eva Leonie Fegers auf die Erfolgslaufbahn verhalf, klar. Um in Gladbach unter Bleyers Leitung zu proben, nehmen Kinder und Jugendliche weite Wege auf sich. Leonie Wollersheim etwa reiste aus Eitorf (Sieg) an und Jennifer Schuller aus Düren. Ihr Engagement wurde belohnt durch einen zweiten Preis in der Altersgruppe V bei "Jugend musiziert".

So ist keine Frage, dass auch Bleyers eigene Kinder, die 13-jährige Johanna (Geige) und der Bruder Aaron (11; Cello, Schlagzeug) in zwei Ensembles ihrer Mutter mitspielen.

(RP)
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