Prävention Spielerisch Grenzen setzen und diese akzeptieren

Mönchengladbach · Mit einem Präventionstheaterstück verdeutlichten die Vereine Zornröschen und Zartbitter, dass auch Doktorspiele Regeln brauchen.

 Imke Schreiber von Zartbitter Köln verkörperte beim Präventionstheater „Sina und Tim spielen Doktor“ mehrere Rollen.

Imke Schreiber von Zartbitter Köln verkörperte beim Präventionstheater „Sina und Tim spielen Doktor“ mehrere Rollen.

Foto: Isabella Raupold

Eine Schauspielerin, drei Puppen, und viele interessierte Kinderaugen, die bei dem Präventionstheaterstück „Sina und Tim spielen Doktor“ im Kinder- und Familienzentrum „Flummi“ genau hinhören- und schauen. Wer nun glaubt, dass jenes Theaterstück zu Regeln und Grenzen bei Körpererkundungsspielen auf die Kinder verschreckend oder belastend wirkte, der liegt falsch. Schauspielerin Imke Schreiber vermittelte mit lustiger Leichtigkeit, auf ganz spielerische Art und Weise, wie Regeln und Grenzen gesetzt und akzeptiert werden. In dem Solostück nahm Schreiber gleich mehrere unterschiedliche Rollen ein: Im Sinne von „Ich wäre dann jetzt einmal der Tim“ oder „Ich wäre dann jetzt einmal die Sina“, verwandelte sie sich in dem Erzähltheater in die verschiedenen Charaktere.

Mit dem Theaterstück möchte der Verein Zarbitter aus Köln Kinder dazu ermutigen, „Nein“ zu sagen, wenn die persönliche Grenze überschritten ist. „Auch das Selbstbewusstsein der Kinder soll gestärkt werden“, sagt Sigrid Mattausch vom Verein Zornröschen. Doktorspiele seien in einer bestimmten Altersphase ganz normal, weiß sie. „Doch auch diese ganz normalen Doktorspielchen brauchen Regeln, die es zu beachten gilt.“ Das soll den Mädchen und Jungen ab drei Jahren spielerisch vermittelt werden. Auch die Tatsache, dass Hilfe holen nicht gleich Petzen ist, möchten die Initiatoren des Projekts noch einmal verdeutlichen.

Da die Eltern auf Doktorspiele unter den Kindern teilweise verunsichert reagieren, wurden auch sie mit in das Projekt integriert. Sie hatten die Möglichkeit, das Theaterstück im Rahmen eines Elternabends zu sehen und im Anschluss mit Mattausch über das Thema kindliche Sexualität und Doktorspiele zu sprechen.

Dank einer großzügigen Spende der Herzog KG aus Mönchengladbach konnte das Theaterstück an drei Standorten in Mönchengladbach aufgeführt werden. „Die Herzog KG hat dieses Projekt erst möglich gemacht“, betont Mattausch. Neben dem Kinder- und Familienzentrum Flummi durften sich auch die Kindertageseinrichtungen Stadtoase und Muki I und II über die Aufführungen freuen.

Zum Ende hin bekamen alle Kinder dann noch das Zartbitter-Bilderbuch „Sina und Tim“ geschenkt, auf dem das Theaterstück teilweise basiert.

Weitere Informationen zu den Vereinen sowie die Möglichkeit zu spenden, gibt es auf www.zornroeschen.de oder auf www.zartbitter.de

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