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Corona Fußballern des VfB 03 Hilden fehlt das Training auf dem Platz

Hilden · Für den Hildener Oberligisten verlängert sich die Zwangspause. Ein Re-Start der Meisterschaft am 24. Januar 2021 ist unwahrscheinlich.

  Angreifer Pascal Weber (am Ball) liebt den Zweikampf und die Torjagd.

 Angreifer Pascal Weber (am Ball) liebt den Zweikampf und die Torjagd.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für die Fußballer des VfB 03 neigt sich ein ereignisreiches Jahr 2020 dem Ende zu. Dabei bestimmten weniger sportliche Höhepunkte den Wettstreit auf dem Kunstrasen, sondern vielmehr war und ist die Corona-Pandemie das treibende Element im Alltag des Oberligisten. Seit sechs Wochen ruht der Trainingsbetrieb und die Zwangspause geht in die Verlängerung. Mindestens bis zum 10. Januar 2021. Bleibt es damit beim Re-Start der Meisterschaft am 24. Januar? Für Bernd Biermann gibt es da keinen Zweifel. „Das ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Es glaubt doch keiner ernsthaft, dass er am 24. Januar wieder gegen den Ball treten kann“, sagt der Vorsitzende des Kreises Düsseldorf und fährt fort: „Wenn der Lockdown bis zum 10. Januar geht, ist doch nicht einen Tag später alles wieder offen und es geht wieder los. Man muss den Vereinen 14 Tage Vorbereitungszeit geben – ein bisschen müssen die Spieler schon trainieren.“ Damit meint Biermann die Arbeit mit dem Ball auf dem Rasen.

Die Fußballer des VfB 03 tragen seit Anfang November individuell dafür Sorge, dass sie körperlich fit bleiben. Wirklich Spaß macht ihnen die Art des Trainings aber nicht. „Wir sind da geteilter Meinung“, erläutert Pascal Weber das Dilemma der Sportler. „Die Corona-Maßnahmen sind schon wichtig. Weil die Fallzahlen hoch gehen und die Krankenhäuser überlastet sind, verstehen wir das Ganze. Wir sind aber auch Sportler, wollen auf den Platz und unserer Leidenschaft nachgehen. Es ist nicht schön, das Training mit Laufen und Laufen und Laufen durchzuziehen. Das ist einfach nicht unser Naturell“, sagt Weber.

Dabei versuchen die Coaches des VfB 03 für Abwechslung zu sorgen. So gab es zuletzt wöchentlich per Zoom-Meeting eine 45-minütige „High-Intensity-Einheit“ mit Diplom-Sportwissenschaftler Björn Opgenoorth. Tabata heißt das hoch intensive Intervalltraining mit 20 Sekunden Belastung und zehn Sekunden Pause. „Strecksprünge, Kniebeuge und Liegestütz“, nennt Pascal Weber als Beispiel für eine Bewegungskombination. Acht mal hintereinander sind diese so genannten „Burpees“ zu absolvieren. „Danach ist man gut platt“, gesteht der Stürmer. Dazu machen die Fußballer Übungen für Stabilität und Beweglichkeit. Außerdem stehen auf dem Trainingsprogramm drei Mal wöchentlich individuelle Läufe.

Ein Lichtblick im Corona-Alltag ist die virtuelle Weihnachtsfeier via Zoom am Freitagabend – dann kann auch jeder Spieler das Wichtelgeschenk auspacken, das er bekommen hat. Die Auslosung, wer wen beschenken muss, führte Co-Trainer Henry Schmidt mit seinen beiden Kindern durch. „So sieht man sich nach zwei Monaten noch einmal“, freut sich Dennis Lichtenwimmer, der Sportliche Leiter des VfB 03, auf die eine oder andere Überraschung. Für Pascal Weber ist das Wichteln ein Versuch, „die mannschaftliche Geschlossenheit zu erhalten“.

Sicher ist, dass die erste und zweite Mannschaft der Hildener am Donnerstag, 17. Dezember, in Eigenregie die letzte Trainingseinheit in 2020 absolvieren. „Danach verabschieden sich die Spieler verdientermaßen in die Winterpause. Die Jungs sollen runterfahren und die Zeit genießen“, erklärt Lichtenwimmer und sagt: „Ein paar Jungs werden sicher zweimal die Woche noch laufen, aber es wird auch andere geben, die auf jeden Fall nichts machen. Wir werden es nicht kontrollieren, denn die Situation ist schwierig – ich kann selbst nicht sagen, wann es weitergeht.“

Ursprünglich hatte das Oberliga-Team geplant, am 1. Januar wieder loszulegen. Jetzt stellt Lichtenwimmer fest: „Wir müssen abwarten, was die nächste Corona-Verordnung sagt. Man weiß ja im Moment nicht, was morgen passiert. Ich glaube nicht, dass wir im Januar spielen und auch der Februar ist kritisch. In meinen Augen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Wir spielen in der Oberliga nur die Hinrunde oder man verlängert die Spielzeit. Eine Hin- und Rückrunde bis zum 30. Juni sehe ich nicht.“ Der Sportliche Leiter des VfB 03 hofft, dass die Hildener in der Woche vom 4. bis 10. Januar wieder mit der ersten individuellen Trainingseinheit loslegen können. „Wenn wir Glück haben, geht es Mitte Februar mit den Spielen wieder los. Dann kämen wir vor dem Re-Start auf fünf bis sechs Wochen Vorbereitungszeit – das sollte ausreichen“, konstatiert Lichtenwimmer.

  ... und zeigt die Endposition im Vierfüßlerstand.

 ... und zeigt die Endposition im Vierfüßlerstand.

Foto: Studio Opgenoorth
 Stabilitätsübungen: Pascal Weber macht den langen Seitstütz vor ...

Stabilitätsübungen: Pascal Weber macht den langen Seitstütz vor ...

Foto: Studio Opgenoorth

Der Fußballverband Niederrhein übt sich ebenfalls in Zurückhaltung, bezüglich der weiteren Saison-Planungen. Gleichwohl hat Peter Frymuth klare Vorstellungen, was das weitere Vorgehen angeht. „Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Vereine in eine solche Lösung mit einzubeziehen. Das hat sich im Frühjahr bewährt und das planen wir auch jetzt wieder so. Anfang des neuen Jahres soll es dazu Gespräche geben, vor allem auch, was die Oberliga betrifft“, sagt der FVN-Präsident. Klar ist für Frymuth, „dass es mindestens zwei Wochen Vorlauf geben muss, ehe nach einer Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs ein Spiel angesetzt würde.“

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