Porträt Nico Legat „Respekt hatte ich vor Knecht Ruprecht“

WÜLFRATH · Der neue Defensivmann des 1. FC Wülfrath spricht über Nikolausbräuche, seine Familie und seinen Klub. Der habe das Zeug dazu, in ein zwei Jahren die Fußball-Oberliga anzustreben, findet Nico Legat, einstweilen zähle für den Aufsteiger in die Landesliga aber nur der Klassenerhalt.

 Wenn es im Amateurfußball weitergeht, müssen Nico Legat und der 1. FC Wülfrath wie hier beim Trainingsauftakt erst einmal wieder reinkommen.

Wenn es im Amateurfußball weitergeht, müssen Nico Legat und der 1. FC Wülfrath wie hier beim Trainingsauftakt erst einmal wieder reinkommen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Vor Saisonbeginn wechselte Nico Legat vom Oberligisten Westfalia Herne zum Landesliga-Aufsteiger 1. FC Wülfrath. Aufgrund der Corona-Pandemie hat er erst sieben Pflichtspiele für seinen neuen Verein absolviert und wartet gespannt darauf, wann der Trainings- und Spielbetrieb wieder losgeht. „Nach den letzten Nachrichten in den Medien müssen wir Amateur-Fußballer wohl noch eine Menge Geduld haben, ehe wir wieder auf dem Platz stehen können. Aber wir haben eine besondere Situation, da geht die Gesundheit vor“, zeigt er Verständnis für die strengen Maßnahmen der Corona-Schutzverordnung.

Nico Legat sagt, dass er sich durch Jogging und andere sportliche Aktivitäten regelmäßig bewegt, um bei einem etwaigen Trainingsstart wenigstens halbwegs fit zu sein. Neben seinem Beruf in der Logistik-Branche nutzt er die zusätzliche Freizeit, sich seiner Freundin, mit der er seit einigen Monaten zusammenlebt, und seiner Familie zu widmen. „Meine Eltern wohnen nur vier Kilometer von mir entfernt. Das ist ja ein Katzensprung“, berichtet der in Hückeswagen lebende junge FCW-Fußballer. Sein Vater ist übrigens der frühere Bundesliga-Spieler Thorsten Legat, der für mehrere Bundesligisten aktiv war. Durch ihn lernte Nico Legat auch den 1. FC Wülfrath kennen, denn dort war sein Vater vor einiger Zeit als Coach tätig.

„Zu meinen Eltern habe ich ein prima Verhältnis – als Familie sind wir viel zusammen.“ Da liegt es nahe, dass sich die Legats wahrscheinlich auch am morgigen Sonntag, dem Nikolaustag, treffen. Gern erinnert sich Nico Legat an seine Kindheit. „Bei uns in der Familie wurden die Nikolausbräuche gepflegt. Da habe ich beispielsweise am Abend vorher die Stiefel vor die Tür gestellt und gehofft, dass sie der Nikolaus in der Nacht mit kleinen Geschenken und viel Süßem füllte. Respekt hatte ich aber vor dem Knecht Ruprecht“, verrät der 22-Jährige über das Fest seines Namenpatrons.

Beim SV Wermelskirchen fing Nico Legat mit dem Fußballspielen an. Der bereits recht früh ehrgeizige Spieler wechselte dann in der Jugend mehrfach den Verein, um sich fußballerisch weiterzuentwickeln. Vom Bergischen Land zog es ihn zunächst ins Ruhrgebiet, wo er für Wattenscheid 09 und später für den VfL Bochum spielte. „Es war damals die Zeit, als bei den Junioren der Revier-Cup ausgetragen wurde. Der Cup war hochrangig besetzt. Da waren fast nur Jugend-Teams von Fußball-Bundesligisten dabei. Das waren Begegnungen von hoher Qualität“, erläutert der sympathische und kommunikative Legat „Es hat schon Spaß gemacht, gegen den Nachwuchs von Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Borussia Mönchengladbach zu spielen.“

Später wechselte er zum Wuppertaler SV und dann an den Mittelrhein. Für Viktoria Köln spielte er mit der U 18 in der Jugend-Bundesliga und bekam auch ein Angebot des damaligen Regionalligisten und heutigen Drittligisten, in den Kader der ersten Mannschaft aufzurücken. Er wechselte jedoch zum Oberligisten Herne, weil er sich dort mehr Einsatzzeiten in der Startformation erhoffte.

Da er sich beruflich weitere Ziele gesetzt hat und entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen absolvieren wollte und so den Trainingsaufwand sowie die erheblichen Fahrzeiten reduzieren wollte, wechselte er im Sommer zum 1. FC Wülfrath. „Ich fühle mich in Wülfrath sehr wohl. Wir haben eine Mannschaft mit viel Potenzial, die – gezielte Verstärkungen vorausgesetzt – in ein, zwei Jahren die Oberliga anstreben kann. In dieser Saison kann für uns als Aufsteiger aber nur der Klassenerhalt das Ziel sein“, betont Legat, der sich auf der „Sechser-Position“ sehr wohl führt, aber auch gern Innenverteidiger spielt. Er lobt die gute Kameradschaft im Team, das positive Umfeld und schwärmt von der Infrastruktur der Anlage am Lhoist-Sportpark.

Komplimente gibt es dann auch zurück: „Nico ist ein Führungsspieler, den jeder Trainer gern in seiner Mannschaft hat. Er gibt sowohl beim Training als auch im Spiel immer über 100 Prozent und ist als Defensivakteur eine der wichtigsten Stützen des Teams“, urteilt FCW-Trainer Goran Tomic über einen seiner Leistungsträger.

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