Erkrath Rauch versperrt Fluchtweg

Düsseldorf · Vier Erwachsene und drei Kinder schwebten in der Nacht zu Mittwoch in ihren Wohnungen an der Bahnstraße in Lebensgefahr. Die Feuerwehr rettete sie mit der Drehleiter aus dem dritten Obergeschoss und dem Dachgeschoss.

Aus einem brennenden Mehrfamilienhaus an der Bahnstraße in Erkrath rettete die Feuerwehr in der Nacht zu Mittwoch sieben Menschen mit der Drehleiter aus Lebensgefahr. Drei Bewohner wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Andrea Vogelsang (31), die mit ihrem Mann (33) in einer Maisonette-Wohnung im dritten Geschoss und im Dachgeschoss des Hauses in der Fußgängerzone wohnt, hatte ihre beiden kleinen Töchter nichtsahnend schon früh zu Bett gebracht. Plötzlich, gegen 19.24 Uhr, rief ihre Freundin an, die im Erdgeschoss ein Sonnenstudio betreibt. "Bei euch brennt's", sagte die Anruferin. "Ich alarmiere jetzt die Feuerwehr."

Ihr Mann öffnete daraufhin die Wohnungstür, und ihm schlug dichter Rauch entgegen, erzählt Andrea Vogelsang weiter. Auch habe er im Hausflur Feuerschein gesehen. Der Vater holte daraufhin sofort die beiden ein und zwei Jahre alten Mädchen aus den Betten und brachte sie auf den Balkon.

Bewohner standen hinter Fenstern

Als die Feuerwehrleute eintrafen, berichtet Einsatzleiter Guido Vogt, sahen sie als erstes im ersten und zweiten Obergeschoss Bewohner hinter den Fenstern stehen, die eingeschlossen waren. Im Flur trafen sie auf dichten Rauch und erkannten Flammenschein im Eingangsbereich des Hauses.

Die Wehrleute brachten die große Drehleiter in Stellung und retteten zuerst die Nachbarn und deren Kind aus dem Dachgeschoss. Anschließend mussten Andrea Vogelsang und ihr Mann mit den beiden Mädchen noch einmal durch die Wohnung zur Straßenseite laufen, weil die Drehleiter den Balkon an der Rückseite des Hauses nicht erreichen konnte. Im Rettungskorb wurde die Familie in Sicherheit gebracht.

Die Nachbarn der Vogelsangs hatten nicht ganz soviel Glück und mussten mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Sie waren mit ihrem Kind erst vor einer Woche in das Haus eingezogen.

In das erste und zweite Obergeschoss stiegen Feuerwehrleute mit tragbaren Leitern ein und sicherten die Wohnungen. Da hier noch kein Rauch eingezogen war, konnten die Bewohner in ihren Räumen bleiben. Im Flur des Erdgeschosses hatten die Feuerwehrleute das Feuer schnell im Griff. Ein Trupp mit Atemschutzgeräten löschte ein brennendes Sofa. Anschließend drückten sie den Rauch mit einem Hochleistungslüfter aus dem Haus.

Das Haus ist vorerst unbewohnbar. "Zwei bis drei Nächte soll das Haus lüften", gab Andrea Vogelsang die Anweisung der Feuerwehr wieder. So lange wohnt sie mit ihrem Mann und den Kindern bei ihrer Mutter, die eine Wohnung nicht weit entfernt ebenfalls an der Bahnstraße hat. Auch die anderen Hausbewohner sind bei Angehörigen untergekommen.

(RP)
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