Karneval in Mettmann Das ist beim Kamelle-Werfen erlaubt

Mettmann · Die Rufe nach „Kamelle“ und „Strüßjer“ werden beim Karnevalsumzug laut. Doch bei so manchem Wurfmaterial ist für die Schaulustigen Vorsicht geboten. Wir haben nachgefragt, was eigentlich erlaubt ist.

Karneval Mettmann 2023: Ratingen, Hilden, Langenfed - Termine & Züge
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Das sind die Karnevalsumzüge in unserer Region

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Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Unzählige Kinderaugen leuchten, wenn die Karnevalsvereine und Fußgruppen beim Karnevalsumzug Süßigkeiten werfen. Kleine und große Arme recken sich in die Luft, um Kaubonbons, Schokolade oder Fruchtgummis zu ergattern. Dabei ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Wurfmaterialien sind gleich gut zum Werfen geeignet.

Um Sicherheit und Gesundheit der Zuschauer des Rosenmontagszugs in Mettmann zu gewährleisten, hat das Fest Komitee Karneval, kurz FKK, gewisse Regelungen für das Wurfmaterial getroffen. „Ausgeschlossen sind unter anderem Flaschen, Dosen und andere schwere sowie spitze oder scharfe Gegenstände“, erklärt FKKler André Clasen. „Geworfen werden darf alles, was weich ist, beispielsweise Kissen“, witzelt das FKK-Vorstandsmitglied. Er spricht aus leidvoller Erfahrung, vor Jahren bekam er einen Kartoffelsack ab. „Das tat wirklich weh.“

Alles, was weich ist, darf geworfen werden, Lebensmittel beziehungsweise Süßigkeiten müssen aus hygienischen Gründen verpackt sein, wenn sie beim Karnevalsumzug verteilt oder geworfen werden.

Natürlich darf Wurfmaterial nicht gezielt auf Einzelpersonen oder Gruppen mit Wucht geschmissen werden. Ebenso ist es verboten, Waren vom Wagen aus herunterzureichen. Das Wurfmaterial muss so weit geworfen werden, dass Zuschauerinnen und Zuschauer – vor allem Kinder – keinen Anlass haben, dem Wagen zu nahe zu kommen und sich so selbst in Gefahr zu bringen. Werden Pralinenschachteln oder Schokoladentafeln im XXL-Format entdeckt, wird darum gebeten, diese nicht zu werfen, sondern stattdessen zu Fuß zu verteilen.

André Clasen und seine Mit-FKKler freuen sich, dass nach zweijähriger Corona-Pause, der Zug in diesem Jahr an Rosensamstag, 18. Februar, um 14.11 Uhr losziehen kann: „Es wird einen richtig schönen Zug geben.“ Das längst ausgearbeitete Sicherheitskonzept liegt zur finalen Abstimmung der Stadt Mettmann vor.

Kommen auf Vereine und Karnevalsumzüge anderer Städte gestiegene Kosten beim Wurfmaterial hinzu und sorgen für Herausforderungen – der Preis für Popcorn ist in diesem Jahr besonders hoch – sind die Zugteilnehmer in Mettmann fein raus. Unter dem Motto „Nix is wie et wor, äver wir sin widder do!“ zieht der Zug mit gut gefüllter Vereinskasse. Denn im vergangenen Jahr wurde der FKK mit dem vom Land NRW ausgelobten Heimatpreis bedacht. Einem „Meilenstein“, wie Jens-Christian Holtgreve aus dem FKK-Vorstand sagt. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein, alle 250 Mitglieder und die neun Vorstandkollegen engagieren sich ehrenamtlich. Was wir machen, machen wir mit Herzblut und Leidenschaft – nicht für uns, sondern für die Mettmanner.“ Und weil das FKK nicht ein Karnevalsverein mit Prunksitzung oder anderem Tamtam ist, sondern mit genau einem Event am Karnevalssamstag, soll die Gemeinnützigkeit direkt ins Karnevalsvergnügen münden. So werden die im Lindwurm namens Karnevalsumzug Mitziehenden finanziell unterstützt. „Wir freuen uns über weitere Anmeldungen, es ist noch Platz im Zug“, animiert André Clasen Kinder aus Kindergärten und Grundschulen ebenso wie weiterführenden Schulen. Bislang gibt es fünf große Wagen plus jede Menge Fußleute, „wir freuen uns über weitere Anmeldungen“. Wie das geht, ist kinderleicht auf der FKK-Homepage beschrieben, entsprechende Formulare sind als Downloads hinterlegt. „Wenn sich weitere Wagen anmelden möchten, brauchen wir den Führerschein des Fahrers.“

In der Fünften Jahreszeit gelten bekanntermaßen eigene Gesetze. Ob herzlich gebützt oder vielstimmig gesungen wird – das gute Benehmen wird in Mettmann natürlich auch in Sachen Ordnung beibehalten. Zusätzliche Abfallcontainer und mobile Toiletten sind geordert und werden platziert, wie André Clasen berichtet. Vor allem rund um den Jubiläumsplatz.

Weit weg vom Wagen, aber nicht mit Wucht dürfen die Süßigkeiten geworfen werden.

Weit weg vom Wagen, aber nicht mit Wucht dürfen die Süßigkeiten geworfen werden.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die Zugstrecke ist verändert und beginnt Punkt 14.11 Uhr am Seibel-Parkplatz. Vorneweg zieht das Deutsche Rote Kreis, dann folgen der FKK-Wagen und andere Zugteilnehmer. Rund um den Jubi mit vier Ständen (zwei weitere Verpflegungsstände befinden sich Am Königshof), an denen es Getränke und Essen gibt, geht es auf dem Hin- und Rückweg. Hier wird der Hoppeditz moderieren, hier legt ein DJ auf – hier ist Party nonstop. Natürlich nach Knigge-Regeln.

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