Mettmann/Erkrath Bürgermeister: Wer kommt und geht?

Mettmann/Erkrath · Die Mettmanner wissen acht Monate vor der Wahl immer noch nicht, wer als neuer oder alter Bürgermeister antritt. Die Erkrather haben sich dagegen festgelegt. Kommen jetzt noch Überraschungskandidaten auf die Liste?

Noch offen ist, wer für die CDU Mettmann bei der nächsten Bürgermeisterwahl im September 2015 ins Rennen geht. Der amtierende Bürgermeister Bernd Günther (CDU) hatte im Dezember 2013 mitgeteilt, sollte die CDU ihn 2015 wieder aufstellen, würde er sich zur Wahl stellen. Falls nicht, werde er nicht ohne den Rückenwind seiner Partei kandieren. Also keinen Alleingang machen. Wie jetzt bekannt wurde, wird sich Günther in diesem Monat äußern, ob er kandidiert oder nicht.

Der gebürtige Mettmanner ist in seiner Partei nicht unumstritten. Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker, die Günther als Bürgermeisterkandidaten im Jahr 2009 mit aufs Schild gehoben hatte, ist im Lauf der Jahre etwas auf Distanz zu ihrem Parteifreund gegangen. Günther, eigentlich ein unbeschriebenes politisches Blatt, wurde vor sieben Jahren als CDU-Kandidat präsentiert und gewann 2009 hauchdünn vor seinem Kontrahenten Thomas Dinkelmann, der als Parteiloser ins Rennen gegangen war. Mittlerweile hat Bernd Günther viel gelernt. Seine Auftritte als Repräsentant der Stadt meistert er. Unterschiedliche Szenarien sind möglich: 1. Sollte Günther im Januar erklären, er wolle sich zur Wiederwahl stellen, würde es in seiner Partei kräftig rumoren. Es gibt potenzielle Bewerber, die gerne seine Nachfolge antreten würden. 2. Sollte Günther auf eine neue Kandidatur verzichten, würden ebenfalls die Messer gewetzt und der Startschuss für seine Nachfolge als Kandidat in der CDU eröffnet werden. So oder so: Es wird ein aufregendes Jahr für die Christdemokraten.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Fabian Kippenberg wird als möglicher Kandidat gehandelt. Er hat zwar noch nicht den Hut in den Ring geworfen. Doch ihm werden auch parteiintern gute Chancen eingeräumt. Die SPD hat sich offiziell noch nicht geäußert, wen sie als Kandidat ins Rennen schickt. Möglicherweise ist es Andrea Rottmann, ehemals Erste Beigeordnete der Stadt Mettmann und derzeitige Fraktionsvorsitzende der SPD.

Es könnte auch sein, dass sich FDP und SPD auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Das wäre dann Jan Söffing (FDP), der als Staatssekretär im Justizministerium und als Landtagsvizepräsident überregional politische Erfahrungen gesammelt hat. Ob Thomas Dinkelmann als parteiloser Kandidat und Vorsitzender des Bürgerforums noch einmal ins Rennen geht, ist ebenfalls noch offen.

Gar nicht so offen ist das Rennen in Erkrath. Zumal Bürgermeister Arno Werner nach 16 Jahren im Amt auch gar nicht mehr die Wahl hat. Ganz klar hat er schon am Beginn seiner dritten Amtsperiode formuliert, dass dies seine letzte sein wird. Die Frage war lediglich, ob er bereits im vergangenen Jahr zurücktritt, um bei der Kommunalwahl auch gleich einen neuen Bürgermeister mitwählen zu können. Werner hat sich dafür entschieden, bis zum Ende zu bleiben. Gewieft und geschickt hat er sich aber darum gekümmert, dass es innerhalb der CDU einen Nachfolger geben könnte. Ausgeguckt wurde der Unterbacher Christoph Schultz, der im Fall eines Wahlsiegs aber sofort mit Frau, Kind und Hund nach Erkrath ziehen würde. Als Regierungsrat sammelt der 32-Jährige bereits Führungserfahrung. Schultz arbeitet in der Finanzverwaltung beim Landesamt. Kommunalpolitische Erfahrung hat er bereits seit 2004 als Mitglied der Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen und Unterbach). Dort ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU. Die Mitglieder der Erkrather CDU bestätigten Schultz auf einer Versammlung mit großer Mehrheit. Bereits seit dem Sommer hat Schultz jetzt die Gelegenheit, sich den Erkrathern vorzustellen und dazu nimmt er alle Möglichkeiten wahr. Ob Sommerfest oder am Stand der CDU in der Fußgängerzone - Schultz zeigt frühzeitig Präsenz und hat noch genug Zeit, im Sommer zur Wahlkampf-Offensive auszuholen. Nicht mehr bekannt zu machen braucht sich Detlef Ehlert, der sich als Bürgermeisterkandidat klar gegen Sabine Lahnstein durchsetzte. Im Jahr 2009 holte Ehlert gegen Werner ein sehr achtbares Ergebnis, das weitaus besser hätte ausfallen können, wenn Bernhard Osterwind (BmU) nicht ebenfalls ins Rennen gegangen wäre. Ob die BmU in diesem Jahr wieder einen Kandidaten aufstellen wird - in Millrath wird wahrscheinlich noch eifrig überlegt.

(RP)
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