So liefen die Feiertage in Meerbusch Corona prägt Weihnachten in Seniorenheimen

Meerbusch · Damit die Bewohner ihre Familien gefahrlos sehen konnten, nahmen die Mitarbeiter einige Anstrengungen auf sich. Anders als im vergangenen Jahr waren Besuche aber mit 2G-plus möglich.

Anstrengende Tage liegen hinter den Mitarbeitern von Meerbuschs Senioreneinrichtungen, und dennoch zeigen sie sich zufrieden. Traditionell ist die Weihnachtszeit in den Pflegeheimen immer eine sehr arbeitsreiche Phase, weil viele der Bewohner Besuch von ihren Verwandten – auch von denen, die nicht mehr in Meerbusch wohnen – bekommen. In diesem Jahr haben die notwendigen Corona-Maßnahmen für noch mehr Aufwand für die Mitarbeiter gesorgt, allerdings – anders als im vergangenen Jahr – die Zusammenkünfte der Familien auch wieder möglich gemacht.

„Bei uns galt die 2G-plus Regel für alle Besucher“, sagt Martina Stoller, Pflegedienstleiterin im Hildegundis-Heim der Caritas in Osterath. In der Einrichtung selbst wurde zu bestimmten Terminen ein Test angeboten, und diese Möglichkeit nahmen die Verwandten der Bewohner gut an. Durchgeführt wurden diese Tests von ehrenamtlich arbeitendem Fachpersonal. „Ich bin sehr dankbar, dass diese Menschen sich die Zeit genommen haben, um uns zu unterstützen, denn unsere Mitarbeiter hätten dafür nicht die Kapazitäten gehabt“, so Stoller. Schon, dass der Empfang immer besetzt sein musste, um die 2G-plus-Nachweise zu kontrollieren, bedeutete viel zusätzliche Arbeit für das Team des Hauses. „Und die Pfleger sind sowieso schon ausgelastet“, sagt Stoller. Dennoch sind die Kontrollen am Einlass inklusive Nachverfolgungszettel notwendig, denn sonst würden die Besucher einfach durchgehen, was im schlimmsten Fall ein Infektionsrisiko mit sich brächte. Viele Bewohner des Pflegheims würden von ihrer Familie auch über die Feiertage nach Hause geholt. „Wenn sie vollständig geimpft und geboostert sind – und das sind bei uns eigentlich alle – ist danach aber kein zusätzlicher Test erforderlich“, erklärt Stoller.

Obwohl die Weihnachtstage hart für sie und ihr Team waren, ist die Pflegedienstleiterin froh, dass es überhaupt wieder möglich war, Weihnachten in einem relativ normalen Rahmen zu feiern. „Es gab wieder so viele Besuche wie in den Jahren vor Corona – Weihnachten 2020 sah das anders aus, da waren viele Menschen sehr vorsichtig und sind auch an den Feiertagen sicherheitshalber fern geblieben.“ Vor allem die Phasen des strengen Lockdowns, aber auch die Einsamkeit über Weihnachten, habe vielen Heimbewohnern schwer zugesetzt. „Das war die schlimmste Zeit, die ich in meinem Berufsleben erleben musste“, sagt Martina Stoller heute. „Ich bin froh, dass es – wenn auch unter gewissen Einschränkungen und mit Mehraufwand für uns und die Angehörigen – in diesem Jahr wieder ein Weihnachtsfest geben konnte.“ Die anstrengende Zeit sei nun überstanden, denn rund um den Jahreswechsel sei es normalerweise recht ruhig im Hildegundis-Heim. „Nur am Nachmittag des 1. Januar kommen noch einmal viele Angehörige, aber das können wir auch noch stemmen“, so die Leiterin des Pflegedienstes.

Auch im Malteserstift St. Stephanus in Lank hat Weihnachten den Mitarbeitern viel abverlangt. „Für die Weihnachtszeit war es jedoch verhältnismäßig ruhig“, sagt Einrichtungsleiterin Elke Jahn-Engelbert. Die 146 Bewohner des Seniorenheims bekamen Besuch von genau 235 Personen. „Diese Zahlen können wir mittels der Corona-Listen natürlich leichter erheben als früher“, so die Einrichtungsleiterin. Wenige Angehörige haben jedoch die Senioren in diesem Jahr aus dem Malteserstift mit nach Hause genommen – hier seien die Menschen noch immer im Zweifelsfall lieber sehr vorsichtig, so Jahn-Engelbert.

Sie lobt die Angehörigen der Hausbewohner, die sich ohne Klage an die geltenden Regelungen gehalten haben. Die Tests der Mitarbeiter werden in der Einrichtung gemacht, doch Gäste müssen zum fußläufig erreichbaren, öffentlichen Testzentrum in der Nachbarschaft gehen.

„Am Anfang der Pandemie gab es immer wieder Diskussionen um das Tragen von Masken und ähnliches, aber inzwischen haben fast alle Besucher Verständnis für die Maßnahmen.“ Jahn-Engelbert und ihr Team werden „fast wöchentlich“ mit neuen Vorgaben zum Infektionsschutz konfrontiert, die sie im Alltag des Pflegeheimes umsetzen müssen. Darüber hinaus haben es sich die Mitarbeiter auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, für alle Bewohner nach Rücksprache mit den Angehörigen individuelle Geschenke in ihrer Freizeit zu besorgen. Zwar wurde die große Weihnachtsfeier des Hauses in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen abgesagt, allerdings fanden kleine Feiern innerhalb der Wohnbereiche statt. „Die Vorsicht ist wichtig – nur so und durch den Einsatz unserer Mitarbeiter sind wir vom Virus verschont geblieben“, sagt Elke Jahn-Engelbert.

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