Cartier-Schmuck, Auto und Bargeld weg Einbrecher in Verona Pooths Villa – „Der Schock sitzt immer noch tief“

Meerbusch · Auch wenn die Einbruchszahlen über das Jahr wegen Corona gesunken sind - an Weihnachten kommt es alljährlich zu vielen Einbrüchen. Prominentes Opfer wurde diesmal die Moderatorin Verona Pooth aus Meerbusch. Auf Instagram berichtet sie von ihrem Schock.

Verona Pooth im Februar 2021 in Hamburg.

Verona Pooth im Februar 2021 in Hamburg.

Foto: dpa/Christian Charisius

Eine böse Bescherung erlebten Verona Pooth und ihre Familie an Heiligabend. Während die Moderatorin mit ihrem Ehemann Franjo sowie den beiden Söhnen San Diego und Rocco bei ihren Schwiegereltern Weihnachten feierte, stiegen Einbrecher in die Meerbuscher Villa der 53-Jährigen ein und stahlen Schmuck, Bargeld und Designertaschen. Insgesamt hätten die Diebe eine Beute in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro gemacht. „Mein kompletter Hochzeitsschmuck von Cartier ist weg“, sagte Pooth der „Bild am Sonntag“. Mehrere Erbstücke seien entwendet worden. Auch den Kleinwagen der Moderatorin hatten die Diebe mitgenommen. Sie fühle sich so schutzlos wie eine Schildkröte, der man den Panzer weggenommen habe, erklärte Pooth.

Die Einbrecher hätten großes Chaos angerichtet. „Sie waren in allen Räumen, haben die Schubladen rausgerissen und alles durchwühlt“, sagte die Moderatorin. Sie hätten sogar einen fest verankerten Safe aus der Wand gerissen, quer durchs Haus geschleift und ihn dann mit Pooths Auto abtransportiert. Am Tag zuvor hätten Einbrecher bereits im Haus der Nachbarn zugeschlagen. Als diese zusammen mit Pooths Sohn Rocco vom Schlittschuhlaufen nach Hause kam, habe dieser den Einbrechern noch Auge in Auge gegenübergestanden – doch die Diebe seien einfach davongerannt. Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss bestätigte die Einbrüche, konnte aber nicht sagen, ob es sich um die gleiche Einbrecherbande gehandelt habe.

Zwar ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr durch Corona auf einen historischen Tiefststand gesunken, der Dezember und damit die Advents- sowie die Weihnachtszeit bleiben aber statistisch gesehen die Hochsaison für Einbrecher. Laut dem Einbruch-Report, einer Studie der deutschen Versicherungswirtschaft zu Wohnungseinbrüchen, passieren rund 17 Prozent aller Einbrüche im Dezember. Zum Vergleich: Im Juli liegt die Rate bei etwa fünf Prozent. Rund die Hälfte aller Einbrüche entfallen auf nur vier Monate, nämlich Oktober, November, Dezember und Januar. Weil die Menschen während der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbracht haben, zählten die deutschen Versicherer aber in 2020 rund 10.000 Einbrüche weniger als 2019, in NRW waren es laut polizeilicher Kriminalstatistik 7,7 Prozent weniger Einbrüche.

Schon ein schneller Blick in die aktuellen Polizeimeldungen zeigt, dass es in vielen Regionen auch in diesem Jahr an Weihnachten zu vielen Einbrüchen gekommen ist. Diebe nutzen es aus, dass an den Feiertagen Wohnungen leerstehen. So hebelten Täter in Willich in der Parterrewohnung eines Mehrfamilienhauses die Balkontür auf und stahlen Schmuck und ein Laptop. In Hamm kamen die Diebe durch eine Terrassentür, durchsuchten mehrere Räume und nahmen Schmuck mit. In Euskirchen versuchten zwei Männer, aus einem Keller Werkzeuge, Maschinen und Lebensmittel zu stehlen, konnten aber dank eines aufmerksamen Nachbarn auf frischer Tat von der Polizei festgenommen werden. Auch in Heinsberg und Wassenberg kam es zu Einbrüchen in Wohnungen.

Zum Teil gehen die Täter auch rücksichtslos vor und nehmen es in Kauf, dass Opfer verletzt werden. In Gelsenkirchen haben zwei maskierte Räuber an Heiligabend eine 42-jährige Frau in ihrer Wohnung überfallen, bedroht, geschlagen und ausgeraubt. Die mit Sturmhauben bekleideten Unbekannten waren laut Polizei bereits in der Wohnung, als die Frau nach Hause kam. Zugang hatten sie sich zuvor über die Balkontür verschafft. Die Täter haben die 42-Jährige laut Polizei mit einem Messer bedroht, sie geschlagen und die Herausgabe von Wertgegenständen gefordert. Bevor sie entkamen, fesselten sie die Frau mit Kabelbindern und Klebeband.

Ebenfalls an Heiligabend wurde kurz vor Mitternacht ein Mann (35) in der Wohnung eines Bekannten überfallen, wo er fernsehen wollte. Ein bislang unbekannter Täter hatte sich über die Terrassentür gewaltsam Zugang verschafft, teilte die Polizei mit. Der Täter bedrohte den 35-Jährigen mit einem Messer und forderte von ihm auf Englisch Bargeld. Anschließend fesselte er sein Opfer mit einem Elektrokabel und flüchtete mit entwendetem Parfüm und Fernseher.

Polizei und Versicherungsgesellschaften mahnen in Kampagnen oft, wie wichtig es ist, die Wohnung oder das Haus gegen Einbrüche zu schützen. Zu den wesentlichen Aspekten gehört es, Türen immer abzuschließen, einfaches Zuziehen reicht nicht. Wichtig ist es, in geprüfte und zertifizierte Sicherungstechnik zu investieren, wie etwa in spezielle Schlösser für Fenster und Türen. Außenbereiche sollten bei Dunkelheit zum Beispiel über Bewegungsmelder beleuchtet werden. Geprüfte und zertifizierte Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit. Wertsachen wie Schmuck, Wertpapiere oder Bargeld sollten in einem Safe aufbewahrt werden. (mit dpa)

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