Kreativ in der Corona-Krise Der Fahrradkurier aus Meerbusch

Meerbusch · Auch im zweiten Lockdown beliefert Sascha Plewka von Angel Bikes seine Kunden mit dem Fahrrad. Mittlerweile hat der Strümper sein Liefergebiet vergrößert und fährt bis nach Kaarst, Willich und Oberkassel.

 Plewka (l.) liefert auch Kaffeebohnen von „Dino’s Cappuccino“.

Plewka (l.) liefert auch Kaffeebohnen von „Dino’s Cappuccino“.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

7500 Kilometer ist Sascha Plewka seit April mit seinem Fahrrad gefahren, hat dabei zehn Tonnen Ware bewegt und 850 Kilogramm CO2 eingespart. Für den Strümper, der seit gut einem halben Jahr Ware an seine Meerbuscher Kunden ausliefert, läuft es ziemlich gut. Seit dem 1. Juni ist Angel Bikes als Gewerbe angemeldet, Plewka ist jetzt durchgehend unterwegs, das Ausliefern ist zu seinem Vollzeit-Job geworden.

Zu Beginn versorgte er seine Kunden mit den Produkten einiger weniger regionaler Händler, mittlerweile sind es zehn verschiedene. Und es geht längst nicht mehr nur um Lebensmittel, auch Schreibwaren und andere Haushaltsutensilien, die man sonst im Alltag braucht, bringt er mit seinem Fahrrad vorbei.

Sein Einzugsgebiet hat sich ebenfalls vergrößert und begrenzt sich inzwischen nicht mehr nur auf Meerbusch. Mittlerweile fährt Sascha Plewka für Auslieferungen auch mal nach Willich, Kaarst oder Oberkassel.

Auch wenn das Geschäft Mitte Mai ein wenig abgeflaut sei - in den Monaten habe er gemerkt, dass viele nicht auf das „Highlight einkaufen“ verzichten mögen - hatte sich doch schnell ein Stammkundenkreis etabliert. Der besteht vorwiegend aus älteren Menschen, aber auch junge Familien sind dabei, in denen Mutter und Vater durch den Job stark eingespannt sind. Viele hätten keine Zeit, vor dem Supermarkt anzustehen, um einkaufen zu gehen. Zufällig hat er auch eine weitere Kundengruppe erschlossen: Viele ältere Menschen können seine Leistung über die Pflegekasse abrechnen lassen und nehmen das Angebot dankend an.

Seine Idee sei zwar in der Corona-Krise entstanden, im Vordergrund stehe für ihn aber das Thema Nachhaltigkeit. Deswegen liefert er auch im Winter aus - egal, ob es regnet oder stürmt. Am schlimmsten seien fünf Grad und Regen. Aber auch das sei mit richtiger Kleidung zu bewältigen. „Wenn der Auftrag eingeht, ist die Bestellung am nächsten Tag beim Kunden.“

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