Menschen in Meerbusch Das sind die Wünsche aus Meerbusch für 2022

Meerbusch · Welche Hoffnungen verbinden die Bewohner mit dem neuen Jahr? Einige Bürgerinnen und Bürger, die im öffentlichen Leben stehen, haben über ihre persönlichen Gedanken und die Herausforderungen der nächsten Monate gesprochen.

 Kulturdezernent Frank Maatz bei einer Ausstellungseröffnung in der Teloy-Mühle. Er hofft im neuen Jahr auf Zeit zum Entschleunigen.

Kulturdezernent Frank Maatz bei einer Ausstellungseröffnung in der Teloy-Mühle. Er hofft im neuen Jahr auf Zeit zum Entschleunigen.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Die Zuversicht überwiegt bei den Meerbuschern. Dabei stand auch bei diesem Jahreswechsel die Corona-Situation im Mittelpunkt. Alle anderen Wünsche drehen sich um die Hoffnung auf Normalität, beziehen sich auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Natur, den Glauben oder soziale Themen. Wir haben einige in der Politik oder im Kulturbereich aktive Meerbuscher gefragt, was sie sich vom neuen Jahr erhoffen. Den Zusammenhalt und die Zuversicht halten alle für besonders wichtig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Deshalb sind die Herausforderungen, die die augenblickliche Situation mit sich bringt, meist das zentrale Thema. Eine Auswahl:

 Michaela Freifrau Heereman will auch 2022 Optimistin bleiben.

Michaela Freifrau Heereman will auch 2022 Optimistin bleiben.

Foto: Heereman

Lutz Lienenkämper Der in Strümp lebende NRW-Finanzminister fasst seine Wünsche so zusammen: „Für 2022 erhoffe ich mir weiter starken gesellschaftlichen Zusammenhalt für diese ungewöhnlich herausfordernden Zeiten. Wir müssen offen dafür sein, die sich uns bietenden Chancen zu erkennen und zu nutzen. Es geht dabei auch um die Fortsetzung der behutsamen Weiterentwicklung unserer schönen und lebenswerten Stadt Meerbusch – acht sind eins.“

 Silke Felkl möchte, dass der Heimatkreis Lank wieder aktiv ist.

Silke Felkl möchte, dass der Heimatkreis Lank wieder aktiv ist.

Foto: Felkl

Oliver Keymis Der Vizepräsident des NRW-Landtags und Theaterregisseur denkt auch an die Veränderungen, die 2022 für ihn persönlich bringen werden: „Politisch wünsche ich mir vor allem, dass wir weiterhin in Frieden und Freiheit leben und diese epochale Gesundheitskrise vielleicht sogar im Laufe des neuen Jahres überwinden – und, dass es gerechter für die Menschen zugeht, weltweit friedlicher. Persönlich wird 2022 für mich große Veränderungen bringen. Ich werde nach 22 Jahren als Abgeordneter und knapp 16 Jahren als Vizepräsident des Landtags nicht mehr kandidieren. Dieser Entschluss steht lange fest, und ich bin allen dankbar, die mich in den vergangenen 25 Jahren politisch und persönlich unterstützt, kritisiert, gefordert, gewählt und begleitet haben. Ein Freund aus alten Theatertagen erinnerte mich kürzlich an ein treffliches Bonmot von Hanns Dieter Hüsch: Kapitulation oft – Resignation nie – Optimismus ungern – Zuversicht immer.“

 Harald von Canstein wünscht sich, dass Lebensmittel aus der hiesigen Landwirtschaft zu angemessenen Preisen verkauft werden.

Harald von Canstein wünscht sich, dass Lebensmittel aus der hiesigen Landwirtschaft zu angemessenen Preisen verkauft werden.

Foto: anke kronemeyer

Harald von Canstein Beim Meerbuscher CDU-Abgeordneten im Kreistag hingegen geht es auch um die Landwirtschaft: „Corona und all seine Varianten betreffend möchte ich nicht das ganze griechische Alphabet lernen. Aber leider neigt der Mensch dazu, sich an ständig präsente Gefahren zu gewöhnen und muss daher immer wieder an Vorsicht, Umsicht und Nachsicht erinnert werden. Die Natur und die Landwirtschaft betreffend wünsche ich mir künftig weniger Verklärung der Natur und mehr Anerkennung von Wissenschaft und Technik. Natur ist, wenn man schon mit 40 Jahren stirbt. Alles weitere ist ein Geschenk von Wissenschaft und Technik. Das gilt auch für unsere hiesige Landwirtschaft. Sie erzeugt gesunde und hochwertige Lebensmittel, die aber viel zu billig verkauft werden. Mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Mai wünsche ich mir, dass die Partei gewinnt, die das beste Programm zum Wohlergehen der Menschen in unserem Land hat.“

 Lutz Lienenkämper hofft auf starken Zusammenhalt

Lutz Lienenkämper hofft auf starken Zusammenhalt

Foto: Landtag NRW

Frank Maatz Der Erste Beigeordnete der Stadt hat das Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Blick: „Im neuen Jahr wünsche ich uns allen die notwendige Ruhe und Vernunft, damit wir Zeit zum Entschleunigen finden und Energie aufbauen können. Die Pandemie wollen wir als gesamtgesellschaftliche Realität annehmen und mit Achtsamkeit und Toleranz zu unserer Normalität zurückkehren. Dann werden wir mehr Zeit für ein Miteinander finden. Wir gehen gestärkt mit Zuversicht in das neue Jahr und werden mit Gesundheit und Lebensfreude belohnt.“

 Landtags-Vize Oliver Keymis wird nicht mehr kandidieren.

Landtags-Vize Oliver Keymis wird nicht mehr kandidieren.

Foto: Landtag NRW/Kai Kitschenberg

Nicole Niederdellmann-Siemes Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat wünscht sich: „Dies ist nun der zweite Jahreswechsel im Zeichen von Corona. Die Pandemie trifft uns alle, sowohl im Privatbereich als auch in der Gesellschaft. Ich wünsche mir sehr, dass wir gemeinsam gut aus dieser Situation herauskommen. Für unsere Stadt erwarte ich wichtige Weichenstellungen. Unsere Schulen müssen dringend an den bestehenden Bedarf angepasst und modernisiert werden. Unsere Kinder sind von der Krise besonders betroffen. Schulen benötigen Schulsozialarbeiter, die Schüler und Eltern bei psychologischen und sozialen Problemen unterstützen können. In unseren Kindertagesstätten sollen die Erzieherinnen bei kleineren Arbeiten wie der Umsetzung von Hygienemaßnahmen durch Alltagshelfer entlastet werden. Wir müssen Wege finden, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die begonnene Erarbeitung einer Digitalstrategie bedarf ebenso einer zügigen Umsetzung – das sind nur einige der wichtigen Themen. Es gibt viel zu tun und es wäre wünschenswert, wenn alle Fraktionen gemeinsam mutig die erforderlichen Weichen stellen würden.“

 Heribert Schween vom MKK freut sich auf Kulturerlebnisse.

Heribert Schween vom MKK freut sich auf Kulturerlebnisse.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Michaela Freifrau Heereman Die Theologin und Mutter bleibt zuversichtlich: „Als Optimistin erwarte ich vom Jahr 2022, dass es trotz Omikron und dank der Impfmöglichkeiten eine deutliche Corona-Entspannung bringt. Auf Entspannung hoffe ich aber auch an der russisch-ukrainischen Grenze – dank einer hoffentlich klaren Haltung der EU und besonders der Bundesregierung. Diktatoren verstehen Entgegenkommen als Schwäche, nicht als Beitrag zum Frieden. Ich habe noch einen großen Wunsch – ich hoffe, dass die Schönheit und Kraft des christlichen Glaubens wiederentdeckt wird.“

 Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes will viel bewegen.

Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes will viel bewegen.

Foto: RP/Tanja Karrasch

Silke Felkl Die Geschäftsführerin des Heimatkreises Lank wünscht sich für das neue Jahr 2022 einen kontrollierten Umgang mit Corona: „Die Hoffnung ist wichtiger als die Spaltung der Gesellschaft. Ich erwarte, dass wir mehr wahrnehmen, was Corona nicht direkt sichtbar bei den Menschen verursacht hat. Ich wünsche mir, dass wir jede geplante Veranstaltung oder Reise des Heimatkreis-Jahresprogramms Lank durchführen können.“

Heribert Schween Der Vorstand des Meerbuscher Kulturkreis (MKK) hat Corona und die Kultur im Blick: „Vom neuen Jahr erwarte ich vor allem eine Besserung der Weltgesundheit und ein Miteinander von Gleichgesinnten, die mit den Anforderungen an unsere Gesellschaft offen und verantwortungsbewusst umgehen. Dabei ist mir meine Familie besonders wichtig. Ich freue mich auf viele Erlebnisse, bei Feiern oder Darbietungen. Zur Freizeitgestaltung sollten wieder Naturerlebnisse am Niederrhein und an der Ostsee gehören. Aber auch das Kulturinteresse soll einen Stellenwert behalten. Ich wünsche mir, dafür selbst im MKK aktiv sein zu dürfen und im Kreis des Vorstands mitzuarbeiten und gehört zu werden.“

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