Tipps für den Umgang mit den hohen Temperaturen Die große Hitze in Meerbusch

Alle reden übers Wetter: Wir haben auf dem Friedhof, in einer Bäckerei und im Modegeschäft nachgefragt, wie die Menschen mit den Temperaturen umgehen und welche Tipps sie haben.

 Sabine Diop muss in diesen Tagen die  Grünanlage des Friedhofs in Osterath wesentlich häufiger bewässern als sonst.

Sabine Diop muss in diesen Tagen die  Grünanlage des Friedhofs in Osterath wesentlich häufiger bewässern als sonst.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Seit Wochen gibt der Super-Sommer alles. Wer kann, flüchtet sich ins Schwimmbad – oder wenigstens in den Schatten. Doch für einige ist das nicht so einfach, zum Beispiel für die, deren Arbeitsplatz nicht im klimatisierten Büro liegt – sondern draußen, in der prallen Sonne. Zum Beispiel auf dem Friedhof von Osterath.

Sabine Diop trägt kurze, erdfarbene Hosen und ein offenes T-Shirt über ihrem Top. Sie schwitzt. Die Vorarbeiterin und ihre beiden Mitarbeiter haben die Aufgabe, das fast sechs Hektar große Gelände zu bewässern und sauber und ordentlich zu halten. „Wir müssen quasi den ganzen Tag wässern“, sagt Diop. Sie und ihr Team kümmern sich allerdings nur um die Wege und die öffentlichen Grünflächen. Die Gräber werden von den Hinterbliebenen gepflegt – oder von professionellen Grabpflegern. „Für die ist diese Saison schrecklich“, sagt Diop. „Die haben pauschale Verträge, die verdienen keinen Cent mehr und müssen doppelt so oft gießen kommen.“ Auch die oft alten Menschen, die sich um die Gräber ihrer Verwandten kümmern, würden unter der Hitze leiden, erzählt sie. Häufig würde sie Friedhofsbesucher sehen, die erschöpft auf einer Bank sitzen. „Dann biete ich natürlich etwas Wasser an“, so die Vorarbeiterin.

Doch die anhaltende Dürre macht nicht nur häufiges Wässern der Flächen notwendig: Die Erde ist hart und ausgetrocknet. „Da sind Beerdigungen fast unmöglich“, sagt Dion. Ein Grab auszuheben sei selbst für den Friedhofs-Bagger eine schwere Herausforderung, und quasi jede Arbeit auf dem Friedhof würde stauben. Die Vorarbeiterin hat bereits Beschwerden von Friedhofsbesuchern erhalten. „Darauf kann ich aber keine Rücksicht nehmen. Bei dem Wetter lässt sich Staub nicht vermeiden, wenn man zum Beispiel den Rasen mäht.“ Die Hitze und Trockenheit machen Sabine Dion merklich zu schaffen.

Lockerer nimmt es Ulrike Kholfi, Angestellte im Backhaus und Café Wieler: „Die gute Laune geht nicht verloren.“ Sie erklärt, wie man in der Backstube mit der Hitze umgeht. „Leichte Kleidung und viel trinken, dann hält man auch die Hitze des Ofens aus“, sagt sie. Ihr Kunden kaufen viele kalte Getränke, leichte Snacks, Joghurts, Obsttorten und -schnitten; außerdem sehr beliebt ist Tom und Olli, eine Art Ciabatta. Bei der Hitze seien ganz andere Speisen gefragt als bei kälterem Wetter.

Auf die Temperaturen einstellen müssen sich auch die Kunden von Rafaela Aziz. Sie ist Geschäftsführerin in dem Familienbetrieb Campus Damenmoden. Für die ungewöhnliche Hitze empfiehlt sie luftige Kleidung, als Stoff eigne sich Leinen, da dieser einen kühlenden Effekt hat. „Auch wenn es gerade für Frauen verführerisch ist, sollte man nicht zu viel Haut zeigen, finde ich“, sagt Aziz.

 Rafaela Aziz rät zu kühlendem Leinen.

Rafaela Aziz rät zu kühlendem Leinen.

Foto: RP
 Ulrike Kholfi hält selbst die Hitze des Backofens aus.

Ulrike Kholfi hält selbst die Hitze des Backofens aus.

Foto: RP

Extrem kurze Panties beispielsweise seien nicht die angemessene Bekleidung für den Alltag, auch bei Hitze nicht. Ansonsten solle man aber auch bei der Sommerkleidung seinem eigenen Geschmack folgen. Angesagte Farben seien etwa stahlblau oder Pastelltöne. Sie hat außerdem einen weiteren Tipp für die Hitze: Einfach mal nicht meckern, denn der nächste Regen kommt bestimmt, und dann sehnt man sich wieder nach dem heißen, trockenen Super-Sommer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort