Serviceangebot in Meerbusch Bibliothek mit Onleihe-Sprechstunde

Die Zahl der digitalen Medien im Bestand der Meerbuscher Büchereien wird stetig größer. Um diese auch Nutzern ohne technisches Wissen zugänglich zu machen, gibt es in der Büdericher Zweigstelle eine regelmäßige Sprechstunde.

 Hans-Jürgen Pott zeigt Bücherei-Nutzern wie in diesem Fall Annemarie Raser, wie die Onleihe der Meerbuscher Bücherei funktioniert.

Hans-Jürgen Pott zeigt Bücherei-Nutzern wie in diesem Fall Annemarie Raser, wie die Onleihe der Meerbuscher Bücherei funktioniert.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Bibliotheken sind schon seit längerer Zeit einem Wandel unterzogen. Die Zahl der Ausleihen sinkt, das heißt aber nicht, dass weniger Menschen die Stadtbibliothek in Büderich besuchen. „Bibliotheken werden jetzt eher zu Orten, in denen man sich treffen und beispielsweise zusammen für das Abitur lernen kann. Manche Menschen suchen auch einfach einen ruhigen Platz zum Arbeiten“, erzählt Heike Gennermann, Leiterin der Meerbuscher Bibliothek. Zur neuen Entwicklung gehört auch der Trend, Medien digital zu konsumieren. Daher startete 2014 auch die Onleihe Meerbusch, bei der E-Books, E-Audios, E-Videos, E-Paper und E-Magazines online ausgeliehen werden können.

Nicht für jeden ist der Umgang mit den digitalen Medien oder auch den zugehörigen Geräten selbstverständlich, daher gibt es seit vier Jahren monatlich eine gut angenommene Sprechstunde, in der die Experten der Stadtbibliothek und der ehrenamtliche Helfer Hans-Jürgen Pott alle Fragen beantworten. „Ich habe Spaß daran, anderen etwas näher zu bringen, was mir selbst gut gefällt. Es ist schön, anderen zu zeigen, wie man die Technik überwindet und Bücher in digitaler Form liest“, meint Pott. „Es gibt auch einige Wiederholungstäter. Die kommen, wenn sie ein neues Gerät oder eine neue Software haben oder wenn Probleme auftreten.“ Auf die meisten Fragen hat das Team eine Antwort. „Aber manchmal kommen auch kniffelige Fragen, da müssen wir uns selber erst einmal durcharbeiten. Wir wissen auch nicht alles“, gibt Expertin Angela Mingers zu.

In der Sprechstunde geht es darum, wie die unterschiedlichen Endgeräte funktionieren, wie man zur Onleihe kommt, dort navigiert und die gewünschten Medien auf die Geräte lädt. „Die Onleihe hat viele Vorteile für den Leser. Sie ist rund um die Uhr nutzbar, unabhängig von Ort und Öffnungszeit der Bibliothek. Die Medien müssen nicht zurückgeben werden, da sie nach der Leihfrist einfach nicht mehr zu öffnen sind. Damit entfallen mögliche Mahngebühren“, sagt Gennermann. Gerade für Ältere oder Sehbehinderte sind die E-Reader praktisch, denn dort können Schriftgröße und auch Kontrast eingestellt werden,  und der manchmal weite Weg zur Bibliothek entfällt.

Die Gründe, die Sprechstunde zu besuchen, sind vielfältig. Einige haben einen E-Book-Reader zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschenkt bekommen und wollen sich erst mal zeigen lassen, wie er funktioniert und welche Möglichkeiten man damit hat. Andere wissen schon genau, wofür sie die Onleihe nutzen werden.

„Ich möchte demnächst eine Wolga-Reise machen“, erzählt Annemarie Raser. „Auf so einer Reise ist ein Reader sehr praktisch, da er nicht viel wiegt. Und über das WLAN kann ich mir von überall aus schnell was ausleihen, wie zum Beispiel die passenden Sachbücher zu den Orten, die ich besuche. Und die Nutzung scheint wirklich einfach zu sein.“ Zu Hause liest die Strümperin aber doch lieber in „richtigen“ Bücher. „Ich liebe das Gefühl, sie in der Hand zu haben.“ So empfindet es auch Gudrun Pelzer, der es heute weder um E-Books noch um den Reader geht. „Ich möchte mir zeigen lassen, wie man mit dem Handy Hörbücher ausleihen kann. Mit denen kann ich so gut einschlafen“, sagt sie begeistert.

Die Nutzung der Onleihe steigt stetig. Von 2017 auf 2018 erhöhte sich die Anzahl der Ausleihen schon um 5,6 Prozent. 2019 gab es mit 22.435 Entleihungen schließlich 8,6 Prozent mehr Nutzungen als im Vorjahr. Besonders beliebt sind bei den Nutzern Romane und E-Magazine. Auch der Bestand ist inzwischen stark gewachsen. Waren es 2014 noch circa 2500 digitale Medien, können heute circa 8800 E-Medien entliehen werden.

Der Bestand soll sich auch weiterhin vergrößern. Statt fünf können Leser nun 20 Ausleihen gleichzeitig tätigen. Dafür brauchen die Nutzer nur einen gültigen Ausweis der Stadtbibliothek Meerbusch. Der kostet 15,50 Euro im Jahr, Kinder leihen kostenlos. Für die E-Ausleihe als auch die Vormerkungen gibt es keine Zusatzkosten. Zur Onleihe kommt man entweder über die Onleihe-App oder auch über die Webseite der Stadt Meerbusch.

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