Meerbuscher Schulprojekt Matare-Schüler sammeln alte Handys

Im ersten Anlauf wurden bereits 104 Mobiltelefone abgegeben. Der Erlös geht an einen guten Zweck.

 Schüler des Mataré-Gymasiums recyceln Handys im Chemie-Kursus und wollen damit Gutes tun. Noch läuft die Aktion und können alle ihre alten Mobiltelefone im Gymnasium abgeben.

Schüler des Mataré-Gymasiums recyceln Handys im Chemie-Kursus und wollen damit Gutes tun. Noch läuft die Aktion und können alle ihre alten Mobiltelefone im Gymnasium abgeben.

Foto: Helena Gentz

Es ist die 8./9. Schulstunde an einem Donnerstagnachmittag am Mataré Gymnasium. Pünktlich zum Unterrichtsbeginn sitzen die Schüler des Chemie Differenzierungskurses der achten Klasse auf ihren Plätzen und können es kaum erwarten, dass der Unterricht startet.

Laut Lehrplan steht Recycling auf dem Stundenplan, doch in diesem Kurs müssen die Schüler nicht nur starr von der Tafel abschreiben. Unter der Fragestellung „Wo ist es besonders sinnvoll zu recyceln?“ stellten sie vor knapp zwei Monaten eine Spendenaktion zum Thema „ungenutzte, alte Handys“ auf die Beine. Dabei arbeiten sie mit der Spendenorganisation „Its for kids“ zusammen, die alte und gebrauchte Handys – falls möglich – wieder verkauft oder fachgerecht entsorgt, sodass die Rohstoffe wieder verwertet werden können und Schadstoffe nicht in die Umwelt gelangen.

Zu Beginn dieser Unterrichtsreihe setzten sich die Schüler intensiv mit der Herstellung eines Handys auseinander und lernten zum Beispiel, dass rund 60 Rohstoffe wie Gold, Silber, Koltan oder Kupfer in einem Handy verarbeitet sind und unter welchen Bedingungen die Menschen diese abbauen müssen. Dieses Wissen motivierte die Meerbuscher Schüler, noch mehr Arbeit in das Projekt zu stecken, und so versuchten sie, so viele Menschen wie möglich auf das Projekt aufmerksam zu machen. So verfassten sie zum Beispiel einen Elternbrief, in dem sie ihr Projekt vorstellten und zu Spenden aufriefen. Außerdem bastelten sie Plakate, die sie ringsherum in der Schule aufhingen und bauten Sammelboxen auf, in die die Handys hineingelegt werden können. Diese Boxen stehen im Sekretariat, in der Mensa und im Spindraum der Schule.

Weil nicht ganz so viele Schüler an dem Kursus teilnahmen, brauchten die Jungen und Mädchen etwas Zeit, um ihr Projekt zu realisieren, aber genau diese Projektarbeit machte ihnen richtig Spaß. „Es fühlt sich mehr wie eine AG an, die benotet wird, weil der Kursus so offen und aufgeschlossen ist“, meinten sie übereinstimmend.

Für Lehrerin Astrid von Spee war es zwar nicht das erste Mal, dass sie dieses Projekt mit in den Unterricht einbindet, doch waren es immerhin beim vorherigen Mal etwa 20 Schüler. „Die Kinder arbeiten so eifrig am Projekt, dass es gar nicht wirklich auffällt, dass es dieses Jahr nur so wenige Schüler sind.“

Eine Sache war in diesem Jahr aber definitiv anders, denn der Kurs nimmt mit seinem Projekt am Jugendumweltpreis Meerbusch der Stiftung Büderich teil. „Uns ist dieses Projekt so wichtig, weil Handys zu einem so großen Punkt der Gesellschaft geworden sind und es damit ein modernes Problem ist. Generell ist es letztendlich so simpel, da man die alten Geräte ja eh nicht mehr gebrauchen kann,“ erklärt Schüler Joel. Die Schülerin Ranja fügt hinzu: „Wenn wir hier anfangen, ist das besser, als nichts zu tun, und eine Spendenaktion hilft schon so viel.“

Der Elan der Gymnasiasten zahlt sich aus: Bis jetzt haben sie 104 Handys gesammelt, ein Ende des Projektes ist bis jetzt noch nicht festgelegt, denn der Kursus will versuchen, möglichst viele Leute dazu zu bewegen, ihre alten Handys, egal ob funktionstüchtig oder nicht, abzugeben und somit einen kleinen Beitrag für die Umwelt, aber auch für bedürftige Kinder zu leisten, die von „Its for kids“ unterstützt werden.

Sollte der Chemie-Kursus letztendlich sogar etwas von dem insgesamt 8000 Euro bereitgestellten Preisgeld des Umweltpreises gewinnen, möchten die Schüler davon einen Ausflug für sich finanzieren und den restlichen Erlös wieder an „Its for kids“ spenden.

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