Leverkusen Stadt misst die Temposchilder nach

Leverkusen · Nachdem beim landesweiten Blitzmarathon am Mittwoch sowohl Autofahrer als auch ein Polizist Tempo-30-Schilder an der Dhünnstraße als zu klein kritisiert hatten, will die Stadt Leverkusen nun überprüfen, ob der Vorwurf stimmt.

 Mittlere Schildergröße oder doch die kleinere Variante? Bei den eckigen Tempo-Zonen-Schildern ist beides möglich, sagt die Stadt.

Mittlere Schildergröße oder doch die kleinere Variante? Bei den eckigen Tempo-Zonen-Schildern ist beides möglich, sagt die Stadt.

Foto: UM

Verwendet die Stadt Leverkusen an einigen Straßen Temposchilder, die zu klein sind? Diesen Vorwurf hat Friedhelm Laufs, Leiter des Fachbereichs Straßenverkehr bei der Stadt Leverkusen, gestern erst einmal deutlich zurückgewiesen. Gleichzeitig kündigte er aber auch an, die Größe der Schilder vor allem im Bereich Rheinallee/Dhünnstraße noch einmal zu überprüfen.

Beim landesweiten Blitzmarathon am vergangenen Mittwoch hatten sowohl Autofahrer als auch ein Polizist Tempo-30-Schilder an der Dhünnstraße in Wiesdorf als zu klein kritisiert. An der gut ausgebauten Straße gilt Tempo 30 — gleich drei Autofahrer waren in der ersten halben Stunde angehalten worden. In diesem Zusammenhang hatten sich sowohl die Temposünder als auch einer der Ordnungshüter kritisch über die Schilder geäußert — sie könnten übersehen werden, weil sie zu klein seien.

Größe richtet sich nach Tempo

"Es gibt drei Größen für solche Schilder", klärte der städtische Verkehrsexperte Laufs gestern auf Anfrage auf. Welche Größe wo zum Einsatz komme, regele die Straßenverkehrsordnung je nach vorgeschriebener Geschwindigkeitsbegrenzung:

r Über 80 km/h werden die größten Schilder aufgestellt — in der Regel stehen sie auf Autobahnen.

r 80 bis 20 km/h erfordern die mittlere Schildergröße.

r Unter 20 km/h sind die kleinsten Schilder vorgesehen.

Doch Vorsicht: Nur bei den runden Gebotsschildern mit rotem Rand gelten diese Größenverhältnisse, erläutert Laufs und fügt hinzu: "Bei den eckigen, wie sie beispielsweise am Beginn einer Tem-po-30-Zone stehen können, darf die kleinere Größe verwendet werden."

In anderen Städten hat der Amtsleiter es tatsächlich schon erlebt, dass zu kleine Schilder aufgestellt worden sind. Für Leverkusen könne er das aber so gut wie ausschließen. "Weil solche Verkehrsthemen auch immer ein Politikum sind, lasse ich inzwischen jeden Vorgang dieser Art über meinen Schreibtisch wandern", sagt er. Ergebnis: Einmal habe ein Parkverbotsschild etwas gedreht werden müssen, weil es von der Straße aus nicht zu sehen war, ansonsten sei an den meisten Beschwerden nichts dran.

Friedhelm Laufs zufolge gibt es aber einen "klassischen Irrtum", dem Autofahrer gerade beim Parken aufsitzen: "Viele beachten nicht, dass ein Schild immer erst gilt, wenn man drunter steht oder es passiert hat." Die parkten dann etwa an der Moskauer Straße im Anwohnerbereich, weil sie ein Schild dort im Geiste ein paar Meter "vorverlegten".

(RP/rl/top)
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