Leverkusen Handwerker sind zuversichtlich

Leverkusen · Wie attraktiv ist Leverkusen für mittelständische Unternehmen? Welche Entwicklungschancen hat der Wirtschaftsstandort Leverkusen? – Nur zwei der Fragen, die gestern Abend beim "Kommunalpolitischen Forum des Handwerks" in der Sparkasse diskutiert wurden.

 Michael Blank, Dr. Ortwin Weltrich und Bert Emundts diskutierten gestern beim Kommunalpolitischen Forum des Handwerks.

Michael Blank, Dr. Ortwin Weltrich und Bert Emundts diskutierten gestern beim Kommunalpolitischen Forum des Handwerks.

Foto: Uwe Miserius

Wie attraktiv ist Leverkusen für mittelständische Unternehmen? Welche Entwicklungschancen hat der Wirtschaftsstandort Leverkusen? — Nur zwei der Fragen, die gestern Abend beim "Kommunalpolitischen Forum des Handwerks" in der Sparkasse diskutiert wurden.

Zu der Veranstaltung waren auch Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Kreishandwerksmeister Bert Emundts und Michael Blank, Geschäftsführer der Karow Blank Kälte- und Klima GmbH Leverkusen gekommen.

Vier Handlungsfelder

Leverkusen sei mit 1500 Mitgliedsbetrieben und rund 9000 Beschäftigten auf einem guten Weg. "Die Durchmischung der verschiedenen Handwerksbranchen ist gut", sagte Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Da der Liquiditätsgrad der Handwerksunternehmen in der Regel niedrig sei, würde jedoch "jeglicher Bürokratismus" den Handlungsspielraum der Unternehmen einschränken und damit ihre Chance auf eine gute Entwicklung schmälern. Als Beispiel nannte Weltrich das Baugenehmigungsverfahren, das sich in Leverkusen oft sehr lange hinziehe.

Vier Handlungsfelder für "mittelstandsnahe Standortqualität" wurden gestern diskutiert: r Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik Die Ausbildungs-, Fachkräfte- und Arbeitsmarktsituation in Leverkusen ist stabil, betonte Weltrich. Der Anstieg der Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Hochqualifizierten von 2005 bis 2010 um 2,9 Prozent beschere Leverkusen sogar den ersten Platz im Ranking der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" unter den 50 im Bundesgebiet untersuchten Großstädten. r Verkehrspolitik und Infrastruktur Leverkusen verfüge über eine gute Autobahnanbindung. Probleme bereiteten allerdings die Baustellen sowie ein unzureichendes Baustellenmanagement, hieß es. "Es ist für uns unverständlich, dass es auf der Kölner Straße zu einer Teilsperrung kommt, von der auch Gewerbebetriebe betroffen sind, aber die Unternehmer nicht rechtzeitig unterrichtet werden", sagte Weltrich. r Wirtschaftsförderung

Während die Stadt bei den Gewerbeflächen etwa in Stixchesstraße und Bahnstadt mittelstandsorientiert handele, müssten die Maßnahmen im Einzelhandel, besonders das ECE in Wiesdorf, hinterfragt werden. Die hohen Leerstände etwa in der Wiesdorfer City seien ein Indiz für "ein nicht ausreichend durchdachtes Konzept", hieß es. r Haushaltspolitik Die Ergebnisse, die seit 2009 erzielt wurden, seien erfreulich. Eine Haushaltssanierung über Grund-, Gewerbesteuer-, und Gebührenanhebungen für die Sondernutzung öffentlichen Straßenraums treffe aber das Handwerk an vielen Stellen. Leverkusen liege bei der Grundsteuer mit Düren mit einem Hebesatz von 590 Prozent an der Spitze. Auch die Anhebung der Gewerbesteuer in 2013 auf 475 Prozent treffe das Handwerk hart.

Der jetzt von der Bezirksregierung genehmigte Etat zeige, dass Leverkusen auf dem richtigen Weg sei, entgegnete Buchhorn darauf.

(RP/rl)
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