Jubiläumskonzert der Leverkusener wird 2023 nachgeholt Open Air am Topos – Bayers Big Band ist zurück

Leverkusen · Nach der Corona-Pause spielten die 18 Musiker Sonntagnachmittag vor der Kultkneipe. 2023 wird das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen nachgefeiert.

 Dirk Pawelka und Klaus Würschinger spielen seit 44 Jahre in der Bayer Big Band. Klar, dass sie sich das Freiluft-Konzert vor dem Topos in Wiesdorf nicht nehmen ließen.

Dirk Pawelka und Klaus Würschinger spielen seit 44 Jahre in der Bayer Big Band. Klar, dass sie sich das Freiluft-Konzert vor dem Topos in Wiesdorf nicht nehmen ließen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es geht weiter: Nach fast dreijähriger (Corona-) Pause hatte die Bayer Big Band ihren ersten Auftritt – lang ersehnt.  Sie knüpfte damit an eine schöne Tradition an, nämlich mit ihren Open-Air-Konzerten vor der Jazz-Kult-Kneipe Topos. Rund 300 Fans hörten sich die „Blech-Musik“ an, begleitet natürlich von Schlagzeug, Keyboard und dem Gitarristen Ralf Marx.

Marx, unter anderem Lehrer an der Leverkusener Musikschule, passte als angekündigter „Special Guest“ ins Programm. Das war nämlich bestückt mit zahlreichen Titeln des Gitarristen Pat Metheny. Schwierige Arrangements, wie Bandleader Jörg Kaufmann einräumte: „Dieser Jazzgitarrist ist dafür bekannt, dass sich seine Stücke einfach anhören, in Wirklichkeit aber sehr kompliziert sind.“ So musste der Dirigent ein Stück einfach abbrechen: „Das kommt selten vor. Aber da lief einiges aus dem Ruder. Ich habe die Angst in den Augen einiger Musiker gesehen.“ Im zweiten Anlauf hatte es dann funktioniert.

Jörg Kaufmann hält Bayers Big Band seit 1991 zusammen. Sein Weg führte ihn von Saarbrücken zum Studium nach Köln, dann spielte er unter anderem in der SWR-Big Band und mit vielen bekannten Jazzgrößen. Allein die Aufzählung seines bisherigen musikalischen Schaffens ergibt ein abendfüllendes Programm. Zurzeit ist Kaufmann auch Lehrer an der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Langenfeld.

Gewissermaßen auch zum Fundus der Band gehören Trompeter und Hornist Dirk Pawelka und Klaus Würschinger, die Dienstältesten. Seit 44 Jahren sind beide in dieser Formation, die sich in der Regel jeden Donnerstag in der Musikschule in Wiesdorf zur Probe trifft. Beide gehen – wie die meisten anderen Band-Mitglieder – auch noch anderen musikalischen Tätigkeiten nach. Und nehmen mitunter weitere Anfahrten in Kauf. So auch der  Mülheimer Thorsten Firus mit seiner Posaune.

Eigentlich hatte die Band ein großes Jubiläumskonzert zum Fünfzigsten geplant, was aber wegen der Pandemie ausfallen musste. Man behalf sich mit Treffs im Internet, produzierte auch ein sehenswertes Youtube-Video, gestaltet  als Collage  aus Versatzstücken der einzelnen Musiker vor dem heimischen PC. Konkret sind gerade keine weiteren Konzerte geplant. Kaufmann: „Daher war unser Auftritt vor dem Topos umso mehr eine willkommene Gelegenheit zu zeigen, dass wir noch Spaß an unserer Musik haben.“ Die  18-Mann-und-Frau-Kombo (drei Frauen gehören dazu) warten jetzt erst einmal ab, was da noch kommen mag.

Auf jeden Fall, das hat sich Bandleader Jörg Kaufmann als nächstes größeres Ziel vorgenommen, werde das nachzuholende  Jubiläumskonzert, dann unter dem Titel „Fünzig plus“,  im nächsten Jahr sein. Sein Wunsch: „Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit bei den Leverkusener Jazztagen.“ Vielleicht nach dem Motto eines vor dem Topos intoniertes Stückes mit dem Titel „Are we there yet“ – frei übersetzt: Sind wir schon da?

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