Leverkusen Kreuzweg an der Gezelinkapelle beschädigt

Leverkusen · Zwei Fußfallstationen an der Gezelinkapelle sind mutwillig beschädigt worden. Bei einer wurde das Kreuz abgeschlagen, bei der anderen gleich der obere Teil samt Kreuz vom Sockel genommen.

 Ober- und Unterteil eines der Steinmale stehen nebeneinander. Sie hat der Täter mutwillig voneinander getrennt und auch noch beschädigt.

Ober- und Unterteil eines der Steinmale stehen nebeneinander. Sie hat der Täter mutwillig voneinander getrennt und auch noch beschädigt.

Foto: hölzer

"Das kann man gar nicht einfach wieder draufsetzen. Dazu gibt es zu viele Risse und andere Beschädigungen, die die Täter dem Stein zugefügt haben", sagt Norbert Hölzer, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands von St. Andreas. Erfahren hat er über die Schäden durch die Stadt.

Dort hatten Bürger sich über den Zustand an der Kapelle beklagt. "Ich habe bei der Polizei Strafanzeige erstattet und hoffe, dass sich über die Medien jetzt noch jemand bei der Polizei zu der Sache meldet, der Hinweis geben kann", sagt Hölzer. Er geht davon aus, dass der Schaden bei weit mehr als 1000 Euro liegen könnte. "Ich habe Kontakt zu der Firma aufgenommen, die vor ein paar Jahren die Restaurierung ausgeführt hat. Noch ist unklar, ob sie die Fußfälle vor Ort reparieren kann oder sie in die Werkstatt müssen."

Es habe keine drei Jahre gedauert, ehe diese historisch wertvollen Steinmale erneut Opfer geschichtsvergessenen Mutwillens geworden sei, beklagt Hölzer. Denn: Anfang 2012 waren die Fußfälle in der Grünanlage an der Gezelinkapelle wieder aufgerichtet worden. "1992 hatten unbekannte Täter sechs der sieben Steinmale umgestürzt und zerstört. Es hat lange gedauert, bis die Kirchengemeinde eine Möglichkeit gefunden hat, die aufwendige Restaurierung zu finanzieren", berichtet das Mitglied des Kirchenvorstands. 90 Prozent der Kosten hatte dann der Landschaftsverband Rheinland übernommen. Hölzer findet es traurig, dass es immer wieder zu Übergriffen "auf das christliche Erbe unserer Heimat" kommt.

Die sieben Fußfälle ließ Anfang des 18. Jahrhunderts Jobst Mauritz von Droste zu Senden, Komtur des Deutschen Ordens, errichten. Das Deutschordenskreuz ist noch im Sockel zu erkennen. Sie stellen die ursprüngliche Form des Kreuzwegs (heute beträgt er 14 Stationen) dar. "Ihren Namen haben sie daher, dass man sich an jeder Station auf beide Knie niederfallen ließ mit den Worten: ,Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst'", erläutert Hölzer.

(RP)
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