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Leverkusen-Lützenkirchen Kaiser's Lützenkirchen soll schließen

Leverkusen-Lützenkirchen · Die kleine Kaiser's-Lebensmittelfiliale an der Leineweberstraße soll aufgegeben werden. Auch im Neubaugebiet von Lützenkirchen wird es keinen Vollsortimenter geben. Politiker bedauern, dass der Stadtteil immer mehr ausblutet.

 Insgesamt 27 seiner 154 Lebensmittelmärkte will der Konzern Kaiser's-Tengelmann schließen. Betroffen ist auch die Kaisers's Filiale in Lützenkirchen.

Insgesamt 27 seiner 154 Lebensmittelmärkte will der Konzern Kaiser's-Tengelmann schließen. Betroffen ist auch die Kaisers's Filiale in Lützenkirchen.

Foto: Hoffmann

Insgesamt 27 seiner 154 Lebensmittelmärkte will der Konzern Kaiser's-Tengelmann schließen. Betroffen ist auch die Kaisers's Filiale in Leverkusen-Lützenkirchen an der Leineweberstraße: Das bestätigte gestern die Pressestelle der Kaiser's-Tengelmann-Zentrale in Mülheim an der Ruhr.

Es handele sich aber vorerst um eine Absicht, die Entscheidung stehe noch aus. 17 Mitarbeiter wären betroffen. Der Betriebsrat des Konzerns will jetzt so schnell wie möglich Gespräche führen, "damit die Mitarbeiter Sicherheit bekommen", hieß es gestern aus der Zentrale. Nicht betroffen seien von den Schließungsabsichten die Kaiser's-Geschäfte in Leverkusen-Steinbüchel und in Leichlingen, bestätigt die Sprecherin des Konzerns.

Für die Lützenkirchener wäre die Schließung des zentral gelegenen und sogar samstags von 8 bis 22 Uhr geöffneten Geschäftes ein schwerer Verlust: So beurteilt Stefan Hebbel (CDU) die Situation für seinen Wahlkreis. Da in dem geplanten Neubaugebiet in Lützenkirchen kein Vollsortimenter vorgesehen sei, werde es durch den Wegfall des Kaiser's Geschäftes dann keine fußläufig erreichbare Nahversorgung mehr geben.

"In Lützenkirchen wohnen auch viele ältere Menschen, die brauchen kurze Wege", gibt Hebbel zu bedenken. Lützenkirchen blute immer mehr aus: "So werden Stadtteile kaputt gemacht", befürchtet Hebbel, der sich umgehend mit dem Werbering zusammensetzen möchte: "Man muss versuchen, wenn Kaiser's rausgeht, einen anderen Interessenten zu finden."Hebbel vermutet übrigens, dass es einen Abfluss von Kundschaft in den größeren und besser sortierten Kaiser's-Markt im benachbarten Steinbüchel gebe. Bedauern auch bei Wolfgang Pockrand, dem SPD-Ratsherrn aus Lützenkirchen: "Schade, es stirbt wieder ein Stück mehr von Lützenkirchen," sagt er.

Für die vielen älteren Menschen dort sei dies ein großer Verlust, pflichtet Pockrand auch Hebbels Einschätzung bei. Andererseits sei es unternehmerisch nachzuvollziehen: "Die fahren doch alle um die Ecke zum großen Kaiser's," stellt auch Pockrand fest. Er sagt aber auch: "Man kann das Rad nicht zurückdrehen, die jungen Leute fahren alle zu den großen Märkten. In den kleinen Märkten kauft man nur noch ein, wenn man etwas vergessen hat."

Keinerlei Auswirkungen hat die drohende Kaisers-Schließung auf das geplante Neubaugebiet am Markt in Lützenkirchen. Dies sei und bleibe ein reines Wohnprojekt, bestätigte Boris Blazincic, der das Projekt "Wohnen am Wiembachtal" gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Marco Müller vermarktet, gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

Gewerbeflächen hätten bei dem Vorhaben von Beginn an keine Rolle gespielt. Und außerdem: Ein moderner Vollsortimenter benötige nach Auskunft von Fachplanern heutzutage zwischen 1200 und 2600 Quadratmeter Verkaufs- beziehungsweise Nutzfläche, sagt Blazincic: "Dies ist auf unserem Gelände weder erwünscht noch umsetzbar und stünde im direkten Widerspruch zu der erst letzte Woche, vom Bau- und Planungsausschuss der Stadt Leverkusen beschlossenen Einleitung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes."

(RP)
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