Leverkusen/Essen Schockanrufe: Vier Männer festgenommen

Köln · Die Polizei hat am Montag mehrere Haftbefehle gegen Mitglieder einer Großfamilie aus Leverkusen vollstreckt. Es wurden drei Leverkusener und ein in Essen lebender Mittäter festgenommen. Das gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt. Am Mittag werden noch mehrere Wohnungen in Leverkusen und Essen durchsucht.

Betrügerbande: Durchsuchungen in Leverkusen
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Den vier Männern im Alter von 18, 20, 26 und 33 Jahren wird vorgeworfen, zahlreiche ältere Menschen um ihr Geld gebracht zu haben. Dabei gingen die Verbrecher zum Beispiel wie folgt vor: Einer der Geschwister gab bei den Senioren telefonisch als Professor eines großen Krankenhauses aus. Er teilte den verängstigten älteren Menschen mit, dass ein naher Angehöriger einen schweren Autounfall erlitten habe. Dabei solle unter anderem die Kniescheibe des Verletzten in mehrere Teile zertrümmert sein. Da bei einer "normalen Operation" die Amputation des Beines drohe, bot man den Senioren an, eine angebliche sehr kostenintensive Laser-OP durchzuführen. Heilungschancen seien bei dieser Variante deutlich besser. Allerdings müssten die Angehörigen dafür in Vorkasse treten. Es wurde angeboten, dass man in wenigen Stunden die geforderte "Kaution" bei den Senioren abholen könne. In mindestens vier Fällen fielen ältere Menschen auf die Masche rein und zahlten teilweise bis zu fünfstellige Beträge.

Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei Köln, in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Köln, führten zu dem Quartett. Bei den Durchsuchungen erwarten die Beamten, weiteres Beweismaterial gegen die Bande aufzufinden.

(irz)
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