Test in NRW Rewe-Shops ziehen bei Aral-Tankstellen ein

Düsseldorf · In Düsseldorf, Neuss oder Köln gibt es in Tankstellen bis zu 1200 Produkte. Der Umsatz im Shop-Geschäft wird für Tankstellenbetreiber immer wichtiger.

Test in NRW: Rewe-Shops ziehen bei Aral-Tankstellen ein
Foto: dpa, Franziska Kraufmann

Früher fuhr man zur Tankstelle zum Tanken — bald vielleicht zum Wochenendeinkauf. Einen ersten Vorstoß auf diesem Weg haben nun der Tankstellenbetreiber Aral und die Supermarktkette Rewe unternommen. An zehn Tankstellen in Nordrhein-Westfalen testen die beiden Unternehmen ein neues Ladenkonzept, bei dem kleine Rewe-Shops in die Tankstellen integriert werden.

Bis zu 1200 Artikel werden künftig über die "Rewe ToGo"-Filialen in den Tankstellen angeboten. Neben Produkten wie Wraps oder Sushi werden dazu auch Lebensmittel für den Alltagsbedarf zählen, wie Nudeln, Gewürze oder Zucker. Damit wollen die Partner Kunden mit wenig Zeit ansprechen, die den Tankstellenbesuch zum schnellen Einkauf nutzen sollen. "Wir beobachten, dass sich die Kundenbedürfnisse ändern", sagt Rainer Kaus, Leiter strategische Kooperation bei Aral.

Shops haben größten Anteil am Umsatz

Aral erhofft sich zusätzliche Einnahmen im Shop-Geschäft, das für die Tankstellen in Deutschland immer wichtiger wird. Lag der Anteil des Umsatzes, der in den Shops erzielt wird, im Jahr 2000 noch bei 47 Prozent, waren es zuletzt bereits 62 Prozent. Kraftstoffe machten bei den 2500 Aral-Tankstellen in Deutschland lediglich noch 13 Prozent des Umsatzes aus. "Das Shop-Geschäft ist für die Tankstellenbetreiber die Haupteinnahmequelle", heißt es bei Aral.

Die ersten beiden Stationen werden am 3. April in Düsseldorf eröffnet, wo es am Südring, dem Freiligrathplatz und der Lütticher Straße insgesamt sogar drei Standorte geben wird. Auch in Neuss an der Engelbertstraße und in Leverkusen an der Bonner Straße sollen Rewe-Shops in die Tankstellen einziehen. Viele der insgesamt zehn Test-Tankstellen haben rund um die Uhr geöffnet — Kunden könnten damit theoretisch künftig auch nachts um drei ihre Einkäufe erledigen.

Eine Aushöhlung des Ladenöffnungszeitengesetzes an den Wochenenden befürchtet die Politik bislang trotzdem noch nicht — obwohl Supermärkte sonntags in der Regel nicht öffnen dürfen. Der Verkauf von Lebens- und Genussmitteln in Tankstellen sei bereits jetzt in kleinen Mengen gesetzlich erlaubt, heißt es im NRW-Wirtschaftsministerium. Und auch die Grünen wiegeln ab: "Die Tankstellen nutzen lediglich die Kooperationsmöglichkeiten, die sie haben".

(RP)
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