Leverkusen Besucherflaute in der Auermühle

Leverkusen · 8300 Besucher verzeichnete das Freibad im Juli – so viele hatte die Einrichtung in Sommern zuvor teils pro Tag. Bürgervereins-Chef Günther sagte, in schlechten Sommern seien Freibäder stets ein Defizitgeschäft.

 Einsamer Schwimmer: Jost hatte bei seiner Rettungsschwimmerprüfung in Silber kürzlich das Becken in der Auermühle am frühen Nachmittag für sich alleine. Die Besucherzahlen in diesem Sommer sind dort mau, erreichten im Juli noch nicht mal ein Zehntel der Badegästezahl von Juli 2010.

Einsamer Schwimmer: Jost hatte bei seiner Rettungsschwimmerprüfung in Silber kürzlich das Becken in der Auermühle am frühen Nachmittag für sich alleine. Die Besucherzahlen in diesem Sommer sind dort mau, erreichten im Juli noch nicht mal ein Zehntel der Badegästezahl von Juli 2010.

Foto: Uwe MIserius

Der miese Sommer hat für einen gravierenden Einbruch bei den Besucherzahlen im Freibad Auermühle gesorgt. Seit Saisonbeginn am 4. Juni kamen bis Ende Juli 8361 Besucher. "Im Vorjahr hatten wir im gleichen Zeitraum etwa 100 000 Besucher. 2006 waren es sogar um die 140 000", sagt Georg Boßhammer, Betriebsleiter des Sportparks Leverkusen.

Hans Günther vom Bürgerverein "Rettet die Auermühle" spricht von einem "schwierigen Sommer". "8000 Besucher haben wir in einem sonnenreichen Sommer an einem einzigen Tag", sagt der Vorsitzende des Vereins. Nach Angaben von Günther ist der Bürgerverein zu etwa fünf Prozent finanziell am Freibad beteiligt.

Sorgen um den Fortbestand des Vereins macht er sich nicht. "Freibäder sind bei schlechten Sommern stets ein Defizitgeschäft. Und wenn der Sommer so schlecht ist wie in diesem Jahr, dann muss die Stadt dafür in irgendeiner Weise geradestehen", sagt Günther. Genaue Angaben über finanzielle Verluste der Auermühle macht aber weder Boßhammer noch Günther.

Warten auf die Behörde

Der Vorsitzende des Bürgervereins sorgt sich mehr um die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Freibads: "Es ist schwierig, die freiwilligen Kräfte in so einem Sommer immer wieder zu motivieren." Außerdem ärgert er sich darüber, dass "Rettet die Auermühle" beim Kölner Amtsgericht immer noch nicht als Verein eingetragen ist. "Die Behörden dort arbeiten etwas langsam", sagt Günther.

Dass der Juli wettermäßig mau war, belegen auch die Zahlen vom Deutschen Wetterdienst in Essen. In der Region Leverkusen gab es in diesem Juli sieben Sommertage. Zum Vergleich: Im Juli des vergangenen Jahres waren es 21 Tage. An Sommertagen ist es laut Definition 25 Grad und wärmer. "Das Wetter ist nicht Fisch und nicht Fleisch. An einen derart schlechten Sommer können sich selbst langjährige Mitarbeiter nicht erinnern", sagt Georg Boßhammer.

Eine Schließung des Freibads kommt nicht in Frage. Schließlich gibt es laufende Verträge mit Saisonarbeitern. "Das Verhältnis zwischen Festangestellten und Saisonarbeitern liegt pro Schicht bei etwa 1:5", sagt der Sportpark-Leiter.

Mehr Nutzer im Kombibad

Das schlechte Wetter spült offenbar dem Hallen- und Freibad Wiembachtal an der Talstraße mehr Besucher zu. Dort können Badegäste in den Sommerferien ein spezielles Kombiangebot nutzen und zum gleichen Preis in Frei- und Hallenbad schwimmen.

Vom 4. Juni bis Ende Juli kamen 7690 Besucher. "Gewöhnlicherweise kommen in das Bad nur halb so viele Leute wie an der Auermühle. Offenbar wurde das Angebot gut angenommen", berichtet Georg Boßhammer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort