Leichlingen Zeitgenössische Kunst mit Törtchen und Bleistift

Leichlingen · Geradezu verlockend wirken die mit dunkler Schokolade überzogenen Kuchen auf dem Tablett. Die Sahnestücke und Kekse sehen nicht minder köstlich aus. Reinzubeißen sei jedoch niemandem empfohlen: Denn die Süßigkeiten sind nur gemalt und Teile der Serie "Tart-ort". Tart (französisches Substantiv für "Törtchen" und Adjektiv für "herb") ist im Grunde ein Wortspiel der Malerin Susanne Müller-Kölmel aus Solingen. Und es beinhaltet die Frage, wie sehr das Süße mit Blick auf den Hunger in der Welt noch süß ist.

Um den Weg zwischen Solingen und Leichlingen unter der Überschrift "Über die Wupper" geht es bei der Ausstellung im Bürgerhaus Am Hammer. Dort präsentieren insgesamt 15 Teilnehmer aus Solingen diverse Malereien, Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien in den Räumen des Obergeschosses. Ilse Alshuth-Goffart ist eine der Künstlerinnen. Sie wohnt in Leichlingen und war dort bis 1998 Lehrerin. Ihre Bleistiftzeichnungen spannen einen Bogen malerischer Ausdrucksformen zwischen Surrealismus und Landschaftsimpressionen. Mit Glas- und Bildhauerarbeiten ist Sabine Smith beispielsweise vertreten, während sich Klaus Greinert auf Minimal-Art konzentriert. Künstlerkollegin Anita Herzog-Graf, die sich dem Thema Linoldruck mit Öl gewidmet hat, sieht das Leben in fortwährendem Wandel, Veränderungen und Neuerungen von Formen. Nach dem Collageprinzip hat sie mit Farben gespielt und das moderne Leben gezeigt. In einem Bild steht der Mensch im Licht, während sich kleine Zwerge im Werk verstecken. "Die kleinen Heinzelmännchen sollten auch mal arbeiten", sagt sie. "Mit anderen Worten: man soll auch mal Fünfe gerade sein lassen." Zu sehen sind die Exponate zu den üblichen Öffnungszeiten noch bis einschließlich 17. April.

(gkf)
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