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Sportler bitten Stadtrat in Leichlingen um Hilfe Reiter brauchen Zuschuss zu neuem Dach

Leichlingen · Nach 50 Jahren braucht der Reitverein ein neues Hallendach. Weil Einnahmen durch Corona fehlen, kann er den Eigenanteil nicht stemmen.

 Oliver Kuntze, Vorsitzender des Leichlinger Reit- und Fahrvereins, dokumentiert das Einsetzen des neuen Hallendachs an der Oskar-Erbslöh-Straße.

Oliver Kuntze, Vorsitzender des Leichlinger Reit- und Fahrvereins, dokumentiert das Einsetzen des neuen Hallendachs an der Oskar-Erbslöh-Straße.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Leichlinger Reit- und Fahrverein schaut mit Bangen der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag entgegen. Denn dort werden die Politiker vorentscheiden, ob der Stadtrat am Donnerstag dem Verein einen großzügigen Zuschuss zu der dringend notwendigen Dachsanierung der Reithalle und der Pferdeställe gewährt. „Wenn nicht, sind wir in unserer Existenz bedroht“, sagt Vereinsvorsitzender Oliver Kuntze.

„Die Dächer waren bis zu knapp 50 Jahre alt, marode, undicht und asbestbelastet“, berichtet er. Daher habe der Verein bereits im Jahr 2019 einen Antrag im Rahmen des Förderprogramms ‚Moderne Sportstätte 2022‘ beim Land NRW gestellt. Angesichts des Sanierungsstaus und der hohen Dringlichkeit hätten Stadtsportverband, das Land NRW und der Bund das Vorhaben vorrangig behandelt. Im Januar sei der positive Förderbescheid ins Haus geflattert.

Und nicht nur das: „Genehmigt wurde eine hochwertige Lösung, die nun 30 bis 50 Jahre halten soll“, sagt Kuntze. Gleichzeitig bedeute dies aber auch, dass sich die erwartete Eigenbeteiligung für den Verein deutlich erhöhe. „Die Dächer kosten nun 270.000 Euro. Das Land erstattet uns 229.000 Euro.“ Bleiben also gut 40.000 Euro übrig.

„Diese Summe können wir nicht stemmen“, sagt der Vereinsvorsitzende. „Durch Corona dürfen wir unsere Pferde nur noch im Not-Reitbetrieb etwas bewegen. Die Einnahmen durch den Schulpferdebetrieb, an dem sonst wöchentlich mehr als 100 Kinder und Jugendliche teilnehmen, fallen weg. Wir dürfen keine Dressur reiten oder springen und natürlich auch keine Turniere ausrichten.“ Damit würden jedoch Spenden- und Sponsorengelder fehlen. Auch das therapeutische Reiten in Zusammenarbeit mit der Paul-Klee-Schule dürfe im Moment nicht durchgeführt werden.

Trotzdem habe der Verein hohe laufende Kosten, denn die Pferde bräuchten Stroh, Hafer, Wurmkuren, den Schmied und den Tierarzt. „Ein Pferd mussten wir deshalb schon verkaufen. Wir konnten nicht mehr alle finanzieren“, bedauert Kuntze.

Umso größer ist nun die Hoffnung, dass die Leichlinger Politiker dem Verein in dieser Notlage unter die Arme greifen. „Wir sind in der Vergangenheit immer stiefmütterlich behandelt worden.“ 20 Jahre lang habe der Verein lediglich eine Zuwendung von 50 Euro im Jahr erhalten. Zuletzt seien es 250 Euro gewesen. Aber auch damit komme man nicht weit.

„Wir haben die Reitanlage zwar 1998 günstig von der Stadt erworben“, berichtet Kuntze. „Aber das ist ja nun schon 23 Jahre her, und so eine Anlage muss auch gepflegt und unterhalten werden.“ Außerdem sei in dem Kaufvertrag festgelegt worden, dass der Verein der Stadt seine Flächen alljährlich zwei bis drei Wochen für den Obstmarkt kostenfrei zur Verfügung stellen müsse.

Der werde nun auch von dem neuen Hallendach profitieren. Denn das besitze transparente Lichtfirste auf einer Länge von 50 Metern, durch die in Pferdestall und Reithalle viel Tageslicht breitstreuend einfalle. Dadurch werde die Ausstellung im Rahmen des Obstmarkes gut zur Geltung kommen. Außerdem könne im Winter tagsüber auf die Hallenbeleuchtung verzichtet werden.

„Die Dachsanierung ist eine historische Maßnahme“, erklärt Kuntze. „Der Stadtrat hätte jetzt die Chance, uns einmal in einer schwierigen Phase zu unterstützen und uns bei der Existenzsicherung zu helfen.“

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