Fehlende Einnahmen durch Corona Leichlinger Handball-Jugend bittet um Spenden

Leichlingen · Der Nachwuchs des Leichlinger Turnvereins (LTV) beim Handball will mittels Crowdfundings Geld für fehlende Trainingsutensilien einwerben. Noch bis Montag kann gespendet werden.

Kurze Besprechung: die LTV-Handballjugend bei einem Spiel.

Foto: LTV

Es ist ein ehrgeiziges Ziel, dass sich Meik Genster vom Leichlinger Turnverein (LTV) gesteckt hat, aber kein unrealistisches: 5555 Euro will der Jugendwart der LTV-Handballabteilung binnen drei Wochen für seine Jungs und Mädels über die Crowdfunding-Plattform „Fairplayed“ zusammentragen. Mehr als 4400 Euro sind bereits auf das virtuelle Konto eingegangen.

Das Besondere dieser Aktion: „Für jede Spende ab zehn Euro gibt der Deutsche Olympische Sportbund 20 Euro dazu“, erklärt Genster. Nun hofft der 48-Jährige, dass bis kommenden Montag (22. März) der restliche Betrag zusammenkommt. Denn nur, wenn das gesteckte Ziel innerhalb der Frist erreicht wird, fließt das Geld auch an den Verein. Andernfalls erhalten die Spender ihr Geld zurück.

Die Idee der sogenannten Schwarmfinanzierung beschäftigte den Jugendwart bereits länger. Doch erst die Pandemie und die damit verbundene Zwangspause für den Vereinssport trieben ihn dazu, die Idee auch in die Tat umzusetzen. Denn die Not wurde größer: Da seit dem Ausbruch der Coronakrise keine Heimspiele mehr in der Halle stattfinden können und die jugendlichen Handballer keine Einnahmen mehr aus Kuchenspenden generieren können, fehlt das Geld für die Jugendabteilung, erklärt Genster. Außerdem führe der Lockdown dazu, dass Sponsoren beispielsweise aus dem lokalen Einzelhandel wegfallen.

Gerne würde Genster das Geld nutzen, um für seine Jungs und Mädels eigene Trainingsmaterialien zu kaufen. Bislang nutzte die Jugendabteilung nämlich die vorhandenen Utensilien der Schulsporthalle. „Aktuell dürfen wir dort aber nicht trainieren, die Hallen sind zu. Und wenn wir auf den Platz in der Balker Aue gehen würden, stehen uns keine Materialien zur Verfügung“, bedauert der Jugendwart.

Natürlich hofft Genster, dass die Handballer bald wieder unbeschwert und gemeinsam trainieren können. Seit vergangenem Oktober sind die Jugendlichen nicht mehr zusammengekommen – nicht einmal virtuell, denn auch dafür fehlt es dem Verein an Mitteln und digitaler Infrastruktur, um beispielsweise ordentliche Online-Trainings für alle anzubieten. Auch dafür, kann sich Genster vorstellen, könnte ein Teil des Geldes investiert werden.

Doch die Handballer, betont der Jugendwart, halten nicht nur die Hand auf, sondern bieten ihren Gönnern und Spendern auch Gegenleistungen an: Für 45 Euro beispielsweise kann ein Sieben-Meter-Duell gegen die Torhüter der 1. Mannschaft erworben werden, für 100 Euro ein Mannschaftstraining. Auch diverse Trikots stehen als Prämien zur Verfügung.