Langenfeld Weintrinker feiern auf dem Marktplatz
Langenfeld · Ein Gläschen Wein kommt selten allein. Getreu diesem Motto haben sich die Eheleute Kriemer direkt eine ganze Flasche ihres Lieblingsweins geholt. "Unser Favorit ist ganz klar der Muskateller aus Baden", sind sich die beiden einig. Schon seit vielen Jahren gehen die Kriemers zum Langenfelder Schoppenfest in der Stadtmitte. Normalerweise kämen sie an beiden Tagen, doch dieses Mal sei das Wetter am Samstag einfach zu schlecht gewesen.
Acht Händler aus den Weinbau-Regionen Baden, Franken, Mosel, Pfalz, Nahe, Rheingau, Rheinhessen und Württemberg boten am Wochenende auf dem Marktplatz und in der Schoppengasse ihre Produkte an. Darunter auch Marita Lunkenheimer aus Walhausen. "Wir haben mehr als 15 verschiedene Weine bei uns im Angebot", erklärt sie. Seit 2004 ist sie mit einem Stand auf dem Fest vertreten. Trotz des schlechten Wetters am Samstag ist sie mit dem Verlauf zufrieden. "Am beliebtesten ist bei uns der Grauburgunder", erklärt sie. Generell sieht die Winzerin eine Entwicklung weg vom Rot- zum Weißwein.
Auch Julius von Bukowski, der das Fest zum 26. Mal organisiert hat, ist guter Dinge. "Wir hatten zwar gestern etwas Pech mit dem Regen, allerdings waren am Abend doch um die 300 Leute auf der Tanzfläche vor der Bühne", erzählt er tags darauf. "Dafür wird es heute gar nicht mehr regnen", ist der Berufsoptimist überzeugt.
Von einem etwas kleineren Stand blickt Richard Weiler auf das Geschehen. Er kommt aus dem Rheingau und bietet Riesling und Spätburgunder an. "Das sind die typischen Weine unserer Region. Die brauchen einen ganz speziellen Boden, der nicht überall zu finden ist." Ganz zufrieden wirkt er nicht. "Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen, was das Wetter anbelangt", meint er.
Am Sonntagnachmittag klart der Himmel sogar etwas auf. Ingrid Völker und Heidi Mühle sitzen an einem Tisch und lassen sich ihren Rotwein schmecken. "Der kommt von der Mosel und schmeckt sehr gut", schwärmt Völker. Sie gingen bestimmt schon zum zehnten Mal auf dieses Fest. "Besonders schön ist, dass man hier immer Leute trifft, die man das ganze Jahr über sonst nicht sieht", sagt Mühle. Inzwischen kämen auch immer mehr jüngere Leute, um ein Glas Wein zu trinken. Eine absolute Lieblingsweinsorte haben die beiden in all den Jahren indes nicht gefunden. "Wir trinken immer gerne einen Roten – aber so richtig festlegen können wir uns da nicht", sagt Ingrid Völker.
