Fußball Ohne Kampf, ohne Emotion
Fußball · Fußball-Niederrheinligist SF Baumberg lieferte im Nachholspiel beim SC Kapellen/Erft eine miserable Leistung ab und kam mit dem 0:3 sogar noch gut weg. Trainer Jörg Vollack ging nachher mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.
Es war eine Niederlage mit Folgen und nach dem 0:3 (0:1) der Sportfreunde Baumberg (SFB) im Nachholspiel der Fußball-Niederreinliga beim Sechsten SC Kapellen/Erft hängt der Haussegen ein wenig schief. "Ich stelle mich normalerweise immer vor die Mannschaft. Aber nach einem dermaßen blutleeren Auftritt kann ich das nicht", urteilte Trainer Jörg Vollack, "da war keine Leidenschaft zu sehen, wir haben uns nicht gewehrt. Wir reden immer davon, wie toll wir Fußball spielen — vergessen dabei aber Grundtugenden wie Kampf und Leidenschaft." Genau das kann sich Baumberg im Kampf um die Plätze für die neue Oberliga grundsätzlich nicht erlauben.
Die Sportfreunde, die auf Torjäger Redouan Yotla und Verteidiger Marcus Bryks verzichten mussten, begannen ordentlich. Einige Male kombinierten sich die Gäste in aussichtsreiche Positionen, doch am Ende fehlte immer der letzte Pass oder die Durchschlagskraft. Vollack: "Wir setzen uns vorne einfach nicht durch und schießen keine Tore. Wir haben jetzt 36 Treffer erzielt — und das ist zu wenig. Wenn ich in Tornähe bin, muss ich mehr Entschlossenheit zeigen."
Hilsloser Sparringspartner
Kurz vor der Pause gerieten die Gäste in Rückstand, als Fabian Andree in der eigenen Hälfte einen Ball vertändelte — 0:1 (44./Lars Schuchardt). Die in der Kabine geschmiedeten Pläne waren nach dem 0:2 (46./Sven Raddatz) in der zweiten Halbzeit bald nichts mehr wert und ab jetzt gaben die Sportfreunde für Kapellen nur einen hilflosen Sparringspartner ab. Unter dem Strich kam Baumberg mit dem 0:3 (70./Kevin-Marvin Scholz) sogar glimpflich davon.
"Da müssen wir froh sein, nicht noch mehr Tore bekommen zu haben. Wir haben uns abschlachten lassen und das wird Konsequenzen haben — auf jeden Fall in der Ansprache, wahrscheinlich auch in der Aufstellung", kündigte Vollack an, "wir haben einige dabei, die reden immer, dass sie mehr spielen müssten. Und wenn sie dann spielen, kommt nichts. Auch die sogenannten Leistungsträger sind mit untergegangen, aber nicht mit wehenden Fahnen, sondern mit gesenktem Kopf." Beim Blick nach vorne wird klar, wie sehr sich die Baumberger steigern müssen.
Richtig hohe Hürde
Am Sonntag (15 Uhr, MEGA-Stadion, Sandstraße) gehts immerhin gegen den Vierten TuRU Düsseldorf, der sich im Meisterschaftskampf keinen Ausrutscher erlauben will. Vollack: "Mit so einer Vorstellung wie heute brauchen wir gar nicht aufzulaufen. Für mich ist Fußball Emotion. Das scheinen einige nicht verstanden zu haben. Wenn das einer nicht kapiert, lassen wir eben einen anderen spielen."
