Handball Des Märchens zweiter Teil

Handball · Handball-Oberligist SG Langenfeld beginnt die Rückrunde mit starken 20:8 Punkten. Der Blick nach oben hat was Utopisches. Trotzdem möchte Co-Trainer Kai Wille den Aufsteiger zum Sieg über die HSG Düsseldorf II führen.

 Lass mich vorbei: Regisseur André Eich (rechts) soll auf der Rückraum-Mitte die Fäden ziehen, die Langenfeld zum Erfolg braucht.

Lass mich vorbei: Regisseur André Eich (rechts) soll auf der Rückraum-Mitte die Fäden ziehen, die Langenfeld zum Erfolg braucht.

Foto: Matzerath

Im Grunde war die Hinrunde für den Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) beinah zu schön, um wahr zu sein. Auf der anderen Seite stimmt aber alles. Der Aufsteiger gehört als Fünfter mit 20:8 Punkten tatsächlich zum Führungspaket mit dem Neusser HV (22:6), der DJK Adler Königshof (21:7), Borussia Mönchengladbach (21:7) und dem TV Aldekerk (20:8). Die Bilanz findet auch Klaus Majeres beeindruckend: "Hut ab vor der Mannschaft." Der Abteilungsleiter ist zuerst Realist und weiß, dass Langenfeld von der Meisterschaft nicht mal träumen sollte. "Ich hoffe aber, dass wir so lange wie möglich oben mitspielen, um die Spannung zu erhalten", sagt Majeres. Die Partie heute (18.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen die HSG Düsseldorf II dürfte ein echter Test dafür sein, was in der Rückrunde wirklich drin ist.

 Umklammert: Kapitän Stefan Wagener (rechts) ist immer bereit, fürs Team viel zu ertragen.

Umklammert: Kapitän Stefan Wagener (rechts) ist immer bereit, fürs Team viel zu ertragen.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Große Erleichterung

"Wir werden uns vorbereiten, so gut es geht", verspricht Co-Trainer Kai Wille, der noch einmal alleine die Verantwortung trägt — weil Chefcoach Heino Kirchhoff erst in einer Woche aus der Kur zurückkehrt. Dort nahm der unter Rückenproblemen (Bandscheibe) leidende 57-Jährige zuletzt das 24:22 über die Sportfreunde Hamborn 07 erleichtert zur Kenntnis. "Ich habe mich sehr gefreut", sagt Kirchhoff, "das war eine große Erleichterung."

Sechs Punkte beträgt inzwischen allein der Abstand zu Rang sechs, auf dem Düsseldorf mit einem ausgeglichenen Konto (14:14) angesiedelt ist. Und dass die SGL den Nachbarn bezwingen kann, zeigte sie am 17. September 2011. Damals gabs im ersten Oberligaspiel der Vereinsgeschichte einen 24:14-Erfolg, der hauptsächlich auf eine herausragende Abwehrleistung und die famose Partie von Torhüter Tobias Hanke zurückzuführen war.

Düsseldorf hat sich allerdings nach einem miserablen Saisonstart stabilisiert und unterschätzen wird die Langenfelder garantiert keiner mehr. "Wir müssen unser Heil wieder in der Defensive suchen", betont Wille, dessen Abwehr in erster Linie den Rückraum der Gäste in den Griff bekommen möchte. Zwischen den Pfosten wird erneut Christian Wansing beginnen, der maßgeblich am knappen Sieg über Hamborn beteiligt war.

Das Mädchen für alles

Der eigene Angriff hatte zuletzt besonders auf der rechten Seite ein paar Probleme. Weil Niklas Körner verletzt ist (Zerrung) und Christian Majeres keine 60 Minuten durchspielen kann, springt Kapitän Stefan Wagener ein, der so viele Positionen ausfüllen kann. "Stefan ist unser Mädchen für alles", findet Wille, der sein Ziel klar formuliert: "Ich will gewinnen." Die Rückrunde soll zumindest schön beginnen. Was anschließend noch wahr wird, steht auf einem anderen Blatt.

(RP)
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