Volleyball Das trügerische Bild

Volleyball · Die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld können mit Platz vier nach der Hinrunde ganz gut leben. Trainer Michael Wernitz verlangt aber weiter höchste Aufmerksamkeit und in jedem Spiel "mehr als hundert Prozent".

 Auf der Kippe: Mannschaftsführerin Diana Kiss und die Langenfelder Volleyballerinnen wissen noch lange nicht, wohin die Reise geht.

Auf der Kippe: Mannschaftsführerin Diana Kiss und die Langenfelder Volleyballerinnen wissen noch lange nicht, wohin die Reise geht.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Am liebsten würde Michael Wernitz momentan wohl gar nicht mehr auf die Tabelle schauen und viel lieber erst zum Saisonende sehen, was die Spielzeit 2011/2012 den Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) denn gebracht hat. Dabei könnte er den Blick durchaus riskieren, denn Langenfeld darf nach den elf Hinrunden-Spielen zufrieden sein. Gleichzeitig zeichnen Rang vier und 12:10 Punkte ein trügerisches Bild. Einerseits liegt die SGL nur zwei Zähler hinter dem VC SFG Olpe (Zweiter) und den SSF Fortuna Bonn (Dritter/beide 14:8). Andererseits hat der Neunte SV BW Dingden nur zwei Punkte weniger (10:12).

 Handzeichen: Trainer Michael Wernitz fordert sein Team zu voller Konzentration auf.

Handzeichen: Trainer Michael Wernitz fordert sein Team zu voller Konzentration auf.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

"Diese Liga ist so ausgeglichen wie nie. Man muss bei jedem Spiel mehr als hundert Prozent geben und aufmerksam sein. Es kann wirklich jeder jeden schlagen", betont Wernitz, der von seiner Einschätzung nur den souveränen Ersten FCJ Köln (20:2) und den abgeschlagenen Letzten VfL Telstar Bochum (0:22) ausnehmen will. Das beste Beispiel, was an einem guten Tag alles möglich ist, zeigte die SGL selbst gleich in ihrem ersten Spiel – als sie bei den favorisierten Kölnerinnen glatt mit 3:0 gewann.

Ausreichend Potenzial da

"Das und der 3:1-Erfolg gegen Bonn waren die Highlights der Hinrunde", sagt der SGL-Übungsleiter, der aber ähnlich positiv ans 3:0 beim Schlusslicht Bochum zurückdenkt – als die Spielerinnen aus der zweiten Reihe ebenfalls überzeugten. Wernitz: "Da haben sie gezeigt, dass ich zwölf Leute habe, also Wechselpotenzial." Hinderlich waren für den Vierten lediglich mitunter auftretende Konzentrationsschwächen, die manchmal den Sieg und einen besseren Platz kosteten.

Trotz der engen Abstände wäre die Rückrunde angesichts der Ausnahmestellung einer Mannschaft wie Köln in den vergangenen Spielzeiten langweilig geworden – was jetzt anders ist. Durch die anstehende Qualifikation zur neuen 3. Liga könnte ein einziges Spiel darüber entscheiden, ob ein Verein in der nächsten Saison das Abenteuer Liga drei bestreitet oder in die dann viertklassige Regionalliga geht.

Gesellschaft aus zwei Klassen

Wernitz sieht das Experiment des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) mit gemischten Gefühlen: "Der geringe Abstand zeigt ja, wie stark die Liga ist". Der Coach hält es für schade, dass vier Teams hoch 'müssen, um irgendwelche Fantastereien des DVV zu bedienen." Er fürchtet, dass die demnächst durch Mannschaften aus der Oberliga aufgefüllte Regionalliga zu einer reinen Zwei-Klassen-Gesellschaft wird. Zunächst will sich die SGL jedoch voll auf die nächsten Aufgaben konzentrieren und sich mit der Liga-Zugehörigkeit vorerst nicht beschäftigen. Dafür wäre dann ja ein Blick auf die Tabelle nötig.

(-ham)
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