Langenfeld S-Bahn-Ärger: Alte Züge und Ausfälle

Langenfeld · Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat seinen Qualitäts- und Stationsbericht vorgelegt. Er enthält Aussagen zu den beiden Langenfelder S-Bahnhöfen und zu den Linien S 6 und S 68 – auch negative.

Dreckige und kaputte Bahnhöfe in der Region
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Foto: Dr.-Ing. Heinrich Theissen

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat seinen Qualitäts- und Stationsbericht vorgelegt. Er enthält Aussagen zu den beiden Langenfelder S-Bahnhöfen und zu den Linien S 6 und S 68 — auch negative.

Keine S-Bahnlinie im Tarifraum des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) ist so unzuverlässig wie die S 68, die morgens gemeinsam mit der S 6 den Zehn-Minuten-Takt unter anderem zwischen Langenfeld und Düsseldorf garantieren soll. 5,7 Prozent aller S 68-Fahrten fielen im vergangenen Jahr aus. Zudem ist die durchschnittliche Verspätung bei der S 68 unter allen S-Bahnlinien am höchsten (über 1,6 Minuten), gleich gefolgt von der S 6 (über 1,2 Minuten). Das geht aus dem Qualitätsbericht 2012 hervor, den der VRR jetzt zusammen mit seinem Stationsbericht vorgelegt hat. Als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs dokumentiere der VRR mit diesen im Internet einsehbaren Jahresberichten Pluspunkte und Schwachstellen, meinte Pressesprecherin Sabine Tkatzik. "Natürlich soll diese Veröffentlichung auch einen gewissen Druck auf die Bahn ausüben, im Sinne der Fahrgäste die Qualität zu verbessern."

Ein seit Jahren von Langenfelder und Monheimer Fahrgästen beklagter Mangel ist der Zustand der auf der S 6 eingesetzten alten Wagen. Nach Tkatziks Angaben sollen sie im Dezember 2014 ausgedient haben und durch modernere ET-422-Züge ersetzt werden, die schon seit Jahren etwa auf der durch Hilden führenden S 1 und anderen Linien in der Region verkehrt. "Damit dürfte sich die Pünktlichkeit der S 6 und S 68 verbessern, weil ein ET 422 viel schneller beschleunigen kann." Außerdem wird es statt einzelner Waggons mit Zwischentüren im neuen Zug einen durchgängigen, per Video überwachten Innenraum geben.

Zum Sicherheitsgefühl in den S-6-Zügen hat nach Tkatziks Worten der 2012 verstärkte Einsatz von Sicherheitspersonal beigetragen. "Seit dem vergangenen Jahr ist ab 18 Uhr in jeder S 6 ein Zweierteam an Bord." Befragte Fahrgäste hätten dies sehr befürwortet. "Durchgängige Züge und Videoüberwachung sind die eine Sache. Aber die Anwesenheit von Sicherheitspersonal ist für das subjektive Sicherheitsempfinden viel wirksamer."

Besser als in den Vorjahren schneidet der S-Bahnhof Langenfeld im aktuellen VRR-Stationsbericht ab. Noch 2010 hatten die Profitester ihm bei der bei der Bewertung in puncto Sauberkeit, Funktion und Graffiti-Schmierereien auf Bahnsteigen sowie Zugängen die schlechteste von drei möglichen Einstufungen gegeben, indem sie einen roten Punkt setzten. 2011 gab es als mittelguten Wert einen gelben Punkt, diesmal einen grünen. Dabei dürfte sich das von Land und Bahn AG gestartete Anti-Graffiti-Programm bemerkbar machen, nach dem Schmierereien spätestens nach einer Woche entfernt werden. Der Berghausener S-Bahnhof hatte gleichbleibend einen gelben Punkt.

Wie ein Bahnsprecher gestern auf Anfrage der RP sagte, soll noch in diesem Jahr auf dem Berghausener Bahnsteig eine elektronische Hinweistafel angebracht werden, die Wartenden etwaige Verspätungen anzeigt.

(RP/ila)
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